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Gute Pflege braucht mehr Zeit

Geschrieben am 11-05-2008

Berlin (ots) - bpa-Präsident zum "Internationalen Tag der Pflege"

"Gute Pflege braucht mehr Zeit! In den letzten Monaten, in denen
zäh um den Inhalt der Pflegeversicherungsreform gerungen wurde,
drohte leicht aus dem Blick zu geraten, dass professionelle Pflege
mehr bedeutet als nur 'Waschen', 'Zähneputzen' und 'Abrechnung im
Minutentakt'", erklärt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) zum "Internationalen
Tag der Pflege" am 12. Mai. Der Tag erinnert an den Geburtstag der
englischen Krankenschwester Florence Nightingale, der Pionierin der
modernen Krankenpflege.

"Vielmehr umfasst qualitativ hochwertige Pflege den respektvollen
Umgang mit pflegebedürftigen Menschen und das Maß an liebevoller
Zuwendung, das sie benötigen. Und genau dafür brauchen ambulante und
stationäre Pflegeeinrichtungen mehr Zeit. Zeit für gemeinsame
Spaziergänge und für Gespräche, die Vertrauen und Nähe vermitteln."

Bernd Meurer weiter: "Diese Zeit ist nicht immer vorhanden, weil
die den Einrichtungen zugestandene personelle Ausstattung oder der
zugestandene Zeitumfang oft knapp bemessen wird. Da der bpa über
5.700 private Pflegeeinrichtungen vertritt, kennen wir die hohen
psychischen und physischen Belastungen unserer Pflegekräfte, die
damit verbunden sind. Und die Anforderungen steigen weiterhin.

Eine der Ursachen dafür ist, dass sich die Bewohnerstruktur der
Heime stark verändert hat. So genannte "leichte Fälle", Bewohner, die
nur wenig Hilfe benötigen, gibt es in den meisten Pflegeheimen schon
seit langem kaum noch. Zugenommen hat, auch in den Pflegediensten,
die Zahl an Demenzkranken. Besonders diese Bewohnergruppe benötigt
die volle Aufmerksamkeit der Pflegekräfte, um sich aufgehoben zu
fühlen."

Wie sehr sich die Situation geändert hat, zeigt auch eine jüngst
veröffentlichte Langzeitstudie des Gesundheitsministeriums. Den
Ergebnissen zufolge lebten Ende 2005 insgesamt rund 750.000 Menschen
in stationären Einrichtungen. Die Zahl der Heimplätze hat in 10
Jahren nur um 17 Prozent zugenommen, die Zahl der pflegebedürftigen
Heimbewohner hat sich aber von 420.000 im Jahr 1994 bis 2005 auf
knapp 640.000 erhöht. Das bedeutet einen Anstieg von 50 Prozent.
Trotz der mit dieser Entwicklung einhergehenden enormen Steigerung
der Belastung hat sich die personelle Ausstattung in den letzten zehn
Jahren verschlechtert. In der ambulanten Pflege klagen viele
Pflegekräfte über die in Komplexen zusammengefassten Leistungen, die
den individuellen Zeitbedarf der Pflegebedürftigen nur unzureichend
abbilden.

"Durch die veränderte Klientel entsteht ein anderer Hilfe- und
Pflegebedarf, auf den unsere Einrichtungen im Rahmen der heutigen
Möglichkeiten sehr differenziert reagieren, zum Beispiel mit neuen
Konzepten und Tagespflegeangeboten", erklärt der bpa-Präsident
weiter. "Aber um zu sichern, dass auch in Zukunft professionelle,
qualifizierte Pflege möglich ist, ist weitere Unterstützung gefragt.
Jetzt muss die gesellschaftspolitische Brisanz des Problems erkannt
werden. Und jetzt ist es an der Zeit, dass Politik und Gesellschaft
über eine Neuordnung in der Priorität ihrer Werte nachdenken. Denn
nicht irgendwann in Zukunft, sondern heute müssen die Weichen dafür
gestellt werden, dass ein würdevolles und selbstbestimmtes Altern
möglich bleibt."

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60


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