(Registrieren)

Bernhardt/Gutting/Aigner: Union lehnt Schulgeldpläne des Bundesfinanzministeriums ab

Geschrieben am 09-05-2008

Berlin (ots) - Zur vorgesehenen Streichung der steuerlichen
Absetzbarkeit von Schulgeld im Referentenentwurf eines
Jahressteuergesetzes 2009 erklären der finanzpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt MdB, der zuständige
Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Olav Gutting MdB,
sowie die bildungspolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Aigner MdB:

Die im Referentenentwurf eines Jahressteuergesetzes 2009
vorgesehene Regelung, dass Schulgeldzahlungen für den Besuch von
Privatschulen ab 2011 überhaupt nicht mehr als Sonderausgaben geltend
gemacht werden können, lehnt die Union entschieden ab.

Bislang können noch 30 % des Schulgeldes für den Besuch von
Privatschulen als Sonderausgaben abgezogen werden. Bis zur
vollständigen Streichung ab 2011 sieht der Referentenentwurf eine
Übergangsregelung vor und zwar eine Begrenzung auf 3.000 EUR in 2008,
auf 2.000 EUR in 2009 und auf 1.000 EUR in 2010.

Hintergrund für die Vorschläge des Bundesfinanzministeriums ist
ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH). Das oberste
Europäische Gericht hat im September 2007 entschieden, dass Eltern,
die ihre Kinder auf Privatschulen in anderen EU-Staaten schicken,
auch Anspruch auf die Steuerbegünstigung durch den deutschen Fiskus
haben. Im Klartext: Der Staat darf deutsche Privatschulen nicht
besser stellen als andere Privatschulen in Europa.

Diese Vorgabe der EuGH-Richter will das Bundesfinanzministerium
nun offensichtlich dazu nutzen, um in Zukunft überhaupt keine
Schulgeldzahlung mehr für den Besuch von Privatschulen steuerlich
absetzbar zu machen.

Dabei stellt das Bundesfinanzministerium in seiner
Gesetzesbegründung selbst fest, dass in der Vergangenheit nur in 3 %
der Fälle der absetzbare Höchstbetrag der Schuldgeldzahlungen über
2.000 EUR lag.

Es besteht daher überhaupt keine Veranlassung, die steuerliche
Absetzbarkeit von Schuldgeldzahlungen in voller Höhe zu streichen.
Nichts anderes gilt auch nach dem Urteil des EuGH. Es ist allein
Sache der Familien, sich ggf. für eine Privatschule im Ausland zu
entscheiden. Dabei ist auch zu sehen, dass derzeit nur rund 17.000
deutsche Schülerinnen und Schüler an Schulen außerhalb Deutschlands
angemeldet sind.

Demgegenüber besuchten im Schuljahr 2005/06 rund 873.000
Schülerinnen und Schüler private Schulen in Deutschland; das waren
2,9 % mehr als im Vorjahr und 52,0 % mehr als 1992. Von den 12,3
Millionen Schülerinnen und Schülern in öffentlichen und privaten
Schulen wurde damit im Schuljahr 2005/06 rund jeder 14. Schüler in
einer Privatschule unterrichtet (1992/93 jeder 20. Schüler).

Eine vollständige Streichung der steuerlichen Absetzbarkeit von
Schuldgeld schießt daher weit über das Ziel hinaus. Die Union ist
nicht bereit diesen Weg, der ein Anschlag auf das wichtige
Privatschulwesen in Deutschland ist, mitzugehen. Unser Ziel ist es,
das Bildungsangebot in Deutschland zu verbessern und nicht - wie im
Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums vorgesehen -
einzuschränken.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

136052

weitere Artikel:
  • CSU-Landesgruppe / Dr. Ramsauer: Blutvergießen verhindern Berlin (ots) - Nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Beirut erklärt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer: Die neuerliche Eskalation der Staatskrise in Libanon hat in den Straßen Beiruts bereits drei Todesopfer gefordert. Das Gebot der Stunde kann nur sein, weiteres Blutvergießen zu verhindern. Die Hisbollah ist aufgefordert, ihre Kämpfer zurückzuziehen. Die Blockaden von Hafen und Flughafen in Beirut schaden dem ganzen Land. Ein echter nationaler Dialog kann nur in Gang kommen, wenn mehr...

  • NDR Info exklusiv: Braune Schulungen auf dem Heisenhof? Teilerfolg für Neonazi-Anwalt Rieger Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info" Hamburg (ots) - Der Hamburger Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger hat im Ringen um seine Immobilien in Niedersachsen und in Thüringen einen Teilerfolg errungen: Nach Informationen des Radiosenders NDR Info gelang Rieger die Wiedereintragung seiner im Jahre 2006 gelöschten Firma "Wilhelm Tietjen Stiftung für Fertilisation Limited" ins englische Handelsregister. Diese Firma war bis zu ihrer Löschung Eigentümerin des Heisenhofes im niedersächsischen Dörverden und des Schützenhofes im thüringischen Pößneck. Rieger ist alleiniger Gesellschafter mehr...

  • Zöller/Bleser: Umweltminister muss nachbessern Berlin (ots) - Zu den anhaltenden Diskussionen über die Details der Ausgestaltung des Referentenentwurfes für ein Umweltgesetzbuch (UGB) erklären der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Zöller MdB, und der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB: Der uns bisher zur Kenntnis gelangte Entwurf des Bundesumweltministers für ein Umweltgesetzbuch erfüllt bei Weitem nicht die im Koalitionsvertrag klar formulierten Ziele, mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Höhn beklagt Verteuerung von Sprit durch Spekulanten - Ölpreis muss auf G8-Gipfel Thema werden Saarbrücken (ots) - Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn, fordert die Bundesregierung auf, den steigenden Ölpreis zum Thema auf dem G8-Gipfel im Juli in Japan zu machen. Höhn sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe): "20 bis 30 Prozent des Ölpreises sind Gewinne von Spekulanten. Der Liter Sprit kostet deshalb mindestes 20 Cent mehr an den Tankstellen." Auf dem G8-Gipfel müsse daher über internationale Regeln für den Handel mit Öl gesprochen werden. "Wir brauchen mehr Transparenz an den Börsen, mehr...

  • Hüppe: Familienpflege als Leistung der Eingliederungshilfe für Kinder mit Behinderungen jetzt ermöglichen Berlin (ots) - Anlässlich der immer noch bestehenden Problematik geringer Unterbringung von körperlich und "geistig" behinderten Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe MdB: Familienpflege muss als Leistung der Eingliederungshilfe im SGB XII jetzt ausdrücklich geregelt werden, damit mehr körperlich und sogenannte "geistig" behinderte Kinder in einem familiären Umfeld aufwachsen können. Können körperlich und "geistig" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht