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WAZ: Viele Gewerkschaftsmitglieder sind unzufrieden

Geschrieben am 09-05-2008

Essen (ots) - Mehr als eine Million Mitglieder sind mit ihrer
Gewerkschaft unzufrieden. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage
hervor, die das Meinungsforschungsinsitut Infratest im Auftrag des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter Arbeitnehmern erstellte.
Die Umfrage liegt der in Essen erscheinenden Wesdeutschen Allgemeinen
Zeitung vor, die in ihrer Freitagausgabe darüber berichtet. Der DGB
hält die Studie bisher unter Verschluss.
"Jedes 4. Mitglied (24 Prozent) ist als gefährdet einzustufen",
knapp die Häfte davon als "stark gefährdet", heißt es in der
Auswertung der Umfrage. Darunter befinden sich "überdurchschnittlich
viele, die beruflich erfolgreich sind", wie Facharbeiter und
Gesellen. Sie halten die Bemühungen der Gewerkschaften, die Kluft
zwischen Arm und Reich zu verringern, für sich selbst nicht so
bedeutsam, heißt es in der Analyse.
Seit 1994 sind die DGB-Gewerkschaften um 1,7 Millionen Mitglieder
auf 4,3 Millionen geschrumpft.
Die unzufriedenen Mitglieder werfen den Gewerkschaften vor, ihre
Schutzfunktion zu vernachlässigen, die Arbeitswirklichkeit nicht zu
kennen, sich zu wenig um die Beschäftigten in den Betrieben zu
kümmern, sich nicht genug um den Erhalt der Arbeitsplätze zu bemühen,
zu geringen Erfolg bei Tarifverhandlungern zu haben und die
Interessen der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern nur
unzureichend zu vertreten. Ein weiterer Grund für die Enttäuschung
über die Gewerkschaften ist mangelnde Kommunikation mit den
Mitgliedern.
Dass die "gefährdeten" Mitglieder noch nicht ausgetreten sind, sei
vor allem auf die Rechtsberatung der Gewerkschaften und auf
persönliche Kontakte zu Betriebsräten zurückzuführen, heißt es in der
Analyse. Auch die Bemühungen der Gewerkschaften um die Altersvorsorge
zähle zu den "Rest-Ankern", die diese "gefährdeten" Mitglieder noch
an die Gewerkschaften binde.
Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass die Gewerkschaften unter
Nicht-Mitgliedern beträchtliches Potenzial haben, um neue Mitglieder
zu werben. Zwar zeigen 26 Prozent der Nicht-Mitglieder Distanz. 55
Prozent stehen den Gewerkschaften jedoch eher neutral gegenüber. 19
Prozent sehen sich sogar nahe bei den Gewerkschaften.
Besonders unter Frauen, Auszubildenden, Arbeitnehmern in Teilzeit
und unsicherer Beschäftigung sowie bei den unter 40-Jährigen findet
sich eine positive Haltung zu den Gewerkschaften und ihrer Arbeit.
Dennoch meinen viele, es zahle sich für sie nicht aus, Mitglied zu
werden. Vor allem Frauen kritisieren, dass sich die Gewerkschaften zu
wenig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzten.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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