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Börnsen: Lebendige Kulturbegegnungen - Andenken im Geiste Liebermanns

Geschrieben am 07-05-2008

Berlin (ots) - Anlässlich des 75. Jahrestages des Austrittes Max
Liebermanns aus der Akademie der Künste erklärt der kulturpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen MdB:

Die seit 2005 wieder an ihrem historischen Standort am Pariser
Platz residierende Akademie der Künste nimmt das Austrittsdatum ihres
vormaligen Akademiepräsidenten Max Liedermann zum Anlass, 41
ehemalige Mitglieder mit einer Inschrift zu würdigen, die während des
Dritten Reiches ausgeschlossen wurden oder selbst austraten. Eine
Initiative, die Anerkennung verdient.

Am 7. Mai 1933 legte Max Liebermann tief enttäuscht alle seine
öffentliche Ämtern nieder. Der Preußischen Akademie der Künste stand
der jüdische Weltbürger und erfolgreiche Maler von 1920 bis 1932 als
Präsident und später Ehrenpräsident vor. Die persönliche Erfahrung
der Ablehnung als junger Impressionist durch die konservative
Malerschule der kaiserlichen Akademie veranlasste ihn zu einer
anderen Politik als Akademiepräsident. So bezog er aktuelle
künstlerische Strömungen ein und sorgte für die Aufnahme junger
Künstler in die Akademie und in die vom ihm gegründete Sezession wie
Karl Schmidt-Rotluff, Max Pechstein, Carl Hofer oder Heinrich Zille,
die heute selbstverständlich zu den großen Leistungen unseres
kulturellen Erbes zählen. Unter Liebermanns Führung erhielt die
Akademie während der Weimarer Republik demokratische Strukturen, ein
freiheitliches Unterrichtswesen und eine größere Wahrnehmung in der
Öffentlichkeit.

Neben der heutigen Akademie der Künste erinnert auch das kritisch
rekonstruierte Wohnhaus Liebermanns am Pariser Platz 7 heute an den
Maler, Akademiepräsidenten und diskreditierten jüdischen Mitbürger
während der NS-Zeit. Die dort 2000 eingezogene Stiftung
"Brandenburger Tor" widmet sich als einziges neben der Akademie
öffentliches Haus am Platz ganz im Geiste Liebermanns der
Auseinandersetzung und Begegnung mit Kunst und Kultur. Unter ihrem
Kuratoriumsvorsitzenden, Bundespräsident a.D., Prof. Roman Herzog
wird dort nicht nur der Pflege des kulturellen Erbes sowie der
Erinnerung an die jüdische Geschichte Berlins und Deutschlands
gedacht, sondern auch den zeitgenössischen Kulturströmungen Raum in
der Mitte der Bundeshauptstadt gegeben.

Ganz im Geiste Liebermanns soll eine offene Haltung gegenüber der
Jugend einer konservativen Erstarrung in Kunst und Kultur
entgegenwirken. Mit dieser Arbeitsmaxime konnte die Stiftung bis
heute bereits mehr als 400.000 Besucher in ihre Veranstaltungen
locken und einen öffentlichen Dialog über gesellschaftliche Fragen
der Kunst und Kultur sowie der Bildung und Wissenschaft anregen. Die
Stiftung "Brandenburger Tor" gibt mit ihrem Wirken das Haus Max
Liebermanns, dieses bedeutenden Streiters für die Moderne, der
Öffentlichkeit zurück. Seine Geschichte ist ihr Chance und
Verpflichtung zugleich.

Die Verpflichtung, die unserer Gesellschaft und damit vor allem
den öffentlichen Kulturenrichtungen erwächst, ist neben der
Erinnerung und dem Gedenken an die dunklen Kapitel unserer
Vergangenheit auch die Pflege eines aktiven und kontroversen
Kulturlebens, für das sich die nun Gewürdigten Zeit ihres Lebens
eingesetzt haben. Sie zeigen uns, was zeitlos den Menschen dient. In
diesem Sinne will die CDU/CSU-Fraktion nicht allein das Gedenken an
diesen Tag in den Blickpunkt rücken, sondern auch die daraus
erwachsene Verpflichtung anmahnen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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