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Börnsen: Bücherverbrennung - erst stirbt das Buch, dann der Mensch

Geschrieben am 06-05-2008

Berlin (ots) - Anlässlich des 75. Jahrestages der
Bücherverbrennung am 10. Mai erklärt der kultur- und medienpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup)
MdB:

Zwischen dem 10. Mai und dem 21. Juni 1933 vernichtete das
menschenverachtende Regime der Nationalsozialisten in einer großen
Inszenierung in öffentlichen Bücherverbrennungen zehntausende Werke
verfemter Autoren. Dies war der Auftakt einer noch nie da gewesenen
Zerstörung eines ungeheuer großen geistigen und kulturellen
Reichtums, es war der Anfang der Auslöschung jeglicher Meinungs- und
Denkfreiheit.

Auf den "Schwarzen Listen" standen Namen wie Walter Benjamin,
Bertold Brecht, Alfred Döblin, Albert Einstein, Heinrich Heine, Franz
Kafka, Erich Kästner, Heinrich und Klaus Mann. André Gide, Ernest
Hemingway, Jack London, Maxim Gorki oder Leo Trotzki - auch ihre
Werke wurden als entartet klassifiziert und fielen der
Bücherverbrennung zum Opfer. Autoren und Publizisten wurden verfolgt-
auch ermordet, hatten Publikationsverbot.

Heute wissen wir, dass ein Regime, das sich nicht scheut,
Literatur zu vernichten, Autoren zu verfolgen oder ins Exil zu
treiben, dem die kulturelle Vielfalt seines Landes nichts wert ist,
sondern alles Denken "gleichschalten" will, auch vor staatlich
organisiertem Mord nicht zurückschreckt. Auch heute gibt es
Publikationsverbote in zahlreichen Ländern der Welt, werden Literaten
oder Journalisten mit Denkverboten belegt, verfolgt, sogar ermordet.
Die bittere Erfahrung, die wir in Deutschland mit der Diktatur der
Nationalsozialisten gemacht haben, verpflichtet gerade uns, dafür zu
sorgen, dass das Recht auf Meinungsfreiheit, dass seit 1948 in der
"Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" durch die UNO und seit
1950 in der "Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte
und Grundfreiheiten" festgeschrieben ist, überall auf der Welt
Geltung bekommt.

Dazu gehört auch, auf den 10. Mai aufmerksam zu machen, ihn nicht
der Vergessenheit anheim zu geben. Nur wenn wir uns und andere an
diese Gräueltaten und ihre Bedeutung erinnern, können wir Maßstäbe
für die Einhaltung der Meinungsfreiheit setzen. Die Erinnerung lehrt
uns, dass sich solches nicht wiederholen darf. Daher gebührt
insbesondere der Aktion der Akademie der Künste mit Bundespräsident
Horst Köhler und dem Akademiepräsidenten Klaus Staeck am 9. Mai, dem
Vorabend des Jahrestages der Bücherverbrennung, große Anerkennung:
"Literatur auf dem Scheiterhaufen, der Geist im Feuer" - diese
Gedenkveranstaltung schlägt die Brücke zwischen damals und heute. Sie
erinnert an die Verfemung der Dichter im Dritten Reich und mahnt,
dass auch heute die Meinungsfreiheit nicht selbstverständlich ist. In
diesem Sinne wollen wir alle daran mitwirken, dass sich diese
Freiheit immer mehr auf der Welt durchsetzt.

Diese Aufforderung muss auch zur Konsequenz haben, dass das Thema
"Bücherverbrennung" in den Schulen, Hochschulen und
Weiterbildungseinrichtungen unseres Landes auf der Tagesordnung
bleibt und Jahr für Jahr aktualisiert wird.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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