(Registrieren)

"Blick in die Lohntüte genügt nicht" / Kolpingwerk lobt Rüttgers Sensibilität für Altersarmut - sieht aber besseren Lösungsweg

Geschrieben am 24-04-2008

Köln (ots) - "Der Vorschlag des NRW-Ministerpräsidenten Jürgen
Rüttgers wird den Herausforderungen an die Rentenversicherung besser
gerecht als die vom Bundeskabinett beschlossene kurzfristige
Rentenerhöhung mit befristeter Aussetzung der Rentenformel", betonte
Kolping-Bundesvorstandsmitglied Gitte Scharlau (35). Rüttgers wolle
mit dem Instrument der Rente nach Mindesteinkommen sicherstellen,
dass Geringverdiener mit langjährigen Beitragszahlungen im Alter eine
angemessene Anerkennung ihrer Lebensleistung erfahren. Wichtig sei,
dass der NRW-Ministerpräsident das zu lange verdrängte Thema
Altersarmut in die politische Diskussion einbringe. "Gerade für meine
und die nachfolgenden Generationen wird dieses Problem immer
drängender werden", weiß Gitte Scharlau. "Für eine tragfähige
Rentenpolitik reicht aber nicht allein der Blick in die Lohntüte der
Geringverdiener, sondern es bedarf der Sicht darauf, wie die Menschen
heute und in Zukunft leben und arbeiten." Ihre Kritik am
Rüttgers-Vorschlag: "Die Aspekte der Anerkennung von Familienarbeit,
von bürgerschaftlichem Engagement und dem grundlegenden Wandel in der
Erwerbsarbeit kommen bei Rüttgers viel zu kurz." Er müsse sich bei
allem guten Willen vorhalten lassen, eine bereits erfolgte
Rentenreform, mit der das Auslaufen der Rente nach Mindesteinkommen
beschlossen wurde, rückgängig machen zu wollen, ohne den
tatsächlichen gesellschaftlichen Wandel ausreichend zu
berücksichtigen.

Scharlau sieht die intensiven politischen Überlegungen zur Zukunft
der Rente auch als Reaktion auf das im vergangenen Jahr präsentierte
Rentenmodell der katholischen Verbände. Das NRW Sozialministerium
hatte seinerzeit beim ifo Institut ein Gutachten in Auftrag gegeben.
Es ergab, dass sich das Modell wirtschaftlich rechnet und
zukunftsfähig ist. Gitte Scharlau weist auf die gemeinsame
Zielrich-tung des Rüttgers-Vorschlages und des Modells der
katholischen Verbände hin: "Die Übernahme von Eigen- und
Sozialverantwortung durch Beteiligung am Arbeitsleben und
Beitragszahlung an die Sozialversicherung muss sich bei der Rente
bezahlt machen."

Leitmotiv des Rentenmodells der katholischen Verbände ist eine
solidarische und der Lebensleistung aller Bürgerinnen und Bürger
gerecht werdende Alterssicherung, die auf ein solides Fundament, eine
von allen Bürgerinnen und Bürgern finanzierte Sockelrente, gestellt
werden muss. Dabei geht es nicht nur um die Lebensleistung in der
Erwerbsarbeit. "Die Sockelrente wird in dem Modell der katholischen
Verbände ergänzt um eine beitragsorientierte
Arbeitnehmer-Pflichtversicherung, bei der, anders als beim
Rüttgers-Vorschlag jeder für Erwerbs- oder Familienarbeit erworbene
Entgeltpunkt denselben Wert hat. Indem dieser Rentenwert zugunsten
der Sockelrente abgesenkt wird, werden zugleich Geringverdiener und
Versicherte mit diskontinuierlichen Arbeitsbiografien gegenüber dem
geltenden Recht besser gestellt.", weiß Scharlau. Als dritte Säule
des Verbändemodells nennt das Kolping-Bundesvorstandsmitglied die
betriebliche und private Altersvorsorge als Ergänzung der
vorhergehenden Stufen. Diese müsse zum Regelfall der Altersvorsorge
werden.

Originaltext: Kolpingwerk Deutschland gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52043
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52043.rss2

Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
Pressesprecher
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel.: (0221) 20701-241
Mobil: (0172) 5604303
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

133018

weitere Artikel:
  • Trotz kanadischer Intervention: Bundesregierung bringt Handelsverbot für Robbenprodukte voran Hamburg (ots) - In der ersten Lesung behandelt der Bundestag heute einen Gesetzentwurf für ein Handelsverbot für alle Robbenprodukte. Mitglieder des Bundestags erklärten, das Parlament wolle ein Handelsverbot noch vor der Sommerpause einführen. "Dieser Vorstoß der Bundesregierung setzt die EU-Kommission unter Druck," so Dr. Ralf Sonntag, Leiter der europäischen Robbenkampagne des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds). "Die Kommission will in den nächsten Wochen ihre Entscheidung über ein EU-weites Handelsverbot bekannt geben. Die Position mehr...

  • Wehrhafte Marktwirtschaft und autoritärer Kapitalismus: Die Verknüpfung von Wirtschaft und Sicherheit im globalen Wettbewerb Hamburg (ots) - Der Westen steht gegenüber dem autoritären Kapitalismus Chinas und Russlands vor einer politischen Grundsatzfrage: Wie gehen wir mit Staaten um, die sich aller Vorteile einer liberalen Weltwirtschaft bedienen, sich aber selbst nur selektiv an ihre Regeln halten? Für Dr. Eckard Bolsinger, Wissenschaftlicher Leiter des HAUS RISSEN HAMBURG, erweist sich der wirtschaftsliberale Glaube an das freie Spiel der Marktkräfte sowie an die Trennung von Politik und Wirtschaft als realitätsfern. Der Hamburger Politikwissenschaftler mehr...

  • Stübgen: Europäischer Auswärtiger Dienst muss bei der EU-Kommission angebunden werden Berlin (ots) - Anlässlich der zweiten Lesung und Schlussabstimmung des Deutschen Bundestages zum Gesetz über den Vertrag von Lissabon erklärt der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Stübgen MdB: Mit dem Vertrag von Lissabon wird die Europäische Union auf ein neues institutionelles Fundament gestellt, das die Handlungsfähigkeit Europas nach innen und außen stärkt und ihre demokratische Legitimation über das Europäische Parlament und die nationalen Parlamente deutlich verbessert. Die Parlamente der Mitgliedstaaten mehr...

  • CSU-Landesgruppe / Silberhorn: EU-Erweiterungsressort nicht mehr besetzen Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen Gesprächs des Europaauschusses des Deutschen Bundestags mit EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: Die EU ist an die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit gelangt. Nach fünf Erweiterungsrunden, der Ausdehnung der EU von 15 auf 27 Mitgliedstaaten seit 2004 und mit Blick auf den bevorstehenden Beitritt Kroatiens muss jetzt die Konsolidierung des Erreichten Vorrang vor der Aufnahme neuer Mitglieder haben. mehr...

  • Lutz Heilmann: Die Reform der Kfz-Steuer darf kein Verschrottungsprogramm für Altfahrzeuge werden Berlin (ots) - "DIE LINKE lehnt die Einbeziehung von Altfahrzeugen in die Kfz-Steuerreform ab. Das würde nämlich eine zusätzliche Belastung für sozial Schwache bedeuten, die aus Kostengründen auf ältere Fahrzeuge angewiesen sind und sich keine Neuwagen leisten können. Ziel einer Reform sollte sein, Anreize zu schaffen, beim Neukauf ein schadstoffarmes Auto zu erwerben. Die Reform sollte kein Verschrottungsprogramm für Altfahrzeuge sein", so Lutz Heilmann anlässlich der aktuellen Debatte zur Anhebung der Kfz-Steuer. Der naturschutzpolitische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht