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Börsen-Zeitung: Salamitaktik bei RWE, Kommentar von Christoph Ruhkamp zur Gewinnwarnung von RWE

Geschrieben am 23-04-2008

Frankfurt (ots) - Eigentlich müssten die Aktionäre von RWE
ärgerlich werden. Denn bei den Informationen über die Geschäftslage
und den Wert von American Water hat der Konzern eine Salamitaktik
verfolgt. Noch auf der Hauptversammlung äußerte sich Vorstandschef
Jürgen Großmann uneingeschränkt optimistisch zum Börsengang der
Wassertochter.

Doch schon 2007 hatte das US-Unternehmen einen hohen Verlust von
gut 270 Mill. Euro eingebracht - weil es unter immensen Schuldzinsen
und einem abnehmenden Wasserverbrauch der Kunden leidet. So wurde der
Firmenwert im vierten Quartal zunächst um mehr als 400 Mill. Euro
nach unten korrigiert und das Eigenkapital im Geschäftsbericht
anschließend mit 2,7 Mrd. Euro beziffert.

Seitdem - und das war absehbar und hätte früher mitgeteilt werden
sollen - hat sich nichts verbessert. Im Gegenteil: Die hastig
anberaumte Roadshow für die Platzierung von 36% der Anteile an der
Börse hat schnell den wahren Wert von American Water zutage gefördert
und zwingt RWE nun zu einer weiteren Wertkorrektur um bis zu 600
Mill. Euro. Das sorgt für ein leicht sinkendes Nettoergebnis 2008.
Einziger Lichtblick: Das für die Dividende maßgebliche nachhaltige
Nettoergebnis ist nicht betroffen, weil American Water unter den
nicht fortgeführten Aktivitäten verbucht wird. Aber die Sache ist
noch nicht ganz ausgestanden: Nur wenn RWE bis zum Jahresende die
Mehrheit der Aktien loswird, kann die US-Tochter entkonsolidiert
werden. Dazu müssen die Investmentbanken ihre Mehrzuteilungsoption
ausüben. Und der Konzern muss ab Oktober - wenn die Haltefrist endet
- noch weitere 10% abgeben.

Dem Aktienkurs von RWE hat dies alles zuletzt nicht mehr viel
geschadet. Er ist 2008 ohnehin schon um ein Viertel eingebrochen.
Außerdem überwiegt die Erleichterung über die Trennung von der
lästigen Wassersparte. Was weitere Kursverluste verhindert, sind
zudem die guten Aussichten im konjunkturresistenten Kerngeschäft mit
Strom und Gas. Auch wenn es vielleicht nicht die von den Versorgern
beschworene große "Stromlücke" in Deutschland geben wird: Der
Widerstand der Bevölkerung gegen neue Kraftwerke und die arg
strapazierten Kapazitäten der Kraftwerksbauer sorgen allemal dafür,
dass die Strompreise weiter steigen. Als größter Stromerzeuger in
Deutschland wird RWE davon besonders stark profitieren.

(Börsen-Zeitung, 24.4.2008)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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