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Jetzt reicht es - Einkauf bei Aldi überdenken! - DBV: Durch den LEH erpresste Milchpreissenkungen sind eine Provokation

Geschrieben am 21-04-2008

Berlin (ots) - Erklärung des Deutschen Bauernverbandes zur
aktuellen Situation bei Milch

(DBV) Angesichts der zeitgleich von den Unternehmen Aldi, Lidl und
REWE in großformatigen Anzeigen am heutigen Tag (21. April 2008)
bekanntgemachten massiven Preissenkungen bei Konsummilch, Quark und
Sahne, stellt der Deutsche Bauernverband fest:

1. Diese Preissenkungen sind nicht durch die Angebots- und
Nachfragesituation auf dem Markt begründet, sondern allein durch die
extreme Marktmacht der wenigen Einkaufszentralen im
Lebensmitteleinzelhandel gegenüber den Molkereien zu erklären. Vor
allem die Aldi-Gruppe hat nach Auffassung des Berufsstandes ihre
Wettbewerbssituation schamlos und missbräuchlich ausgenutzt und den
Preiseinbruch zu Lasten aller Milchbauern in Deutschland verursacht.
Der Deutsche Bauernverband fordert die Bauernfamilien, die Familien
der Mitarbeiter in den Molkereiunternehmen und die Menschen im
ländlichen Raum deshalb auf, ihr Einkaufsverhalten zu überdenken.

2. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner,
hat sich an den Präsidenten des Bundeskartellamtes, Dr. Bernhard
Heitzer, gewandt und um sofortige kartellrechtliche Überprüfung der
zeitgleichen und in ihren Endabgabepreisen völlig identischen
Milchaktionen von Aldi, Lidl und REWE gebeten. Was muss angesichts
eines derart marktwidrigen abgestimmten Verhaltens noch geschehen, um
die mittlerweile sehr strikten Regeln des Gesetzes gegen
Wettbewerbsbeschränkungen gegen den LEH zu nutzen?

3. In zahlreichen Spontanaktionen machen die Milchbauern ab heute
ihre Enttäuschung und Verbitterung deutlich. Die deutschen
Bauernfamilien fühlen sich erneut erpresst und in ihrer Existenz
bedroht. Auch angesichts der für Bauern steigenden Energie-,
Maschinen-, Anlagen- und Lohnkosten ist das Verhalten der großen
Lebensmitteleinzelhandelsketten völlig inakzeptabel.

4. Der Ausgang dieser Verhandlungsrunde zwischen LEH und
Molkereien zeigt erneut, dass die deutsche Molkereiwirtschaft -
überwiegend genossenschaftlich organisiert - nicht in der Lage ist,
faire Bedingungen für die Milchwirtschaft durchzusetzen. Der Deutsche
Bauernverband fordert deshalb die Molkereiwirtschaft ultimativ auf,
noch in diesem Jahr durch strukturelle Maßnahmen ihre
Verhandlungsposition so zu verbessern, dass es nicht zu weiteren
Erpressungsversuchen kommt.

5. Angesichts der weltweit anziehenden Notierungen auch für Milch
und Milchprodukte werden die deutschen Milcherzeuger darauf bestehen,
dass die völlig unnötige Preissenkung durch den
Lebensmitteleinzelhandel umgehend wieder vollständig korrigiert wird.
Nur so sind sie in der Lage, Grünland nachhaltig zu bewirtschaften
und ihre arbeits- und kapitalintensiven Betriebe am Standort
Deutschland zu erhalten. In der Milcherzeugung und der
Milchwirtschaft finden rund eine Million Menschen Beschäftigung.

Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6599
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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