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Saarbrücker Zeitung: Koalitionskonflikt um doppelte Staatsbürgerschaft - SPD und Grüne fordern Abschaffung des Optionsmodells - Erste Jugendliche müssen sich zwischen deutschem und türkischem Pass ent

Geschrieben am 18-04-2008

Berlin / Saarbrücken (ots) - Acht Jahre nach der Reform des
Einbürgerungsrechtes lebt der Konflikt um die doppelte
Staatsbürgerschaft wieder auf. Wie die "Saarbrücker Zeitung"
(Sonnabendausgabe) berichtet, fordert die SPD ebenso wie die Grünen
eine Abschaffung des so genannten Optionsmodells, wonach sich
Jugendliche mit doppelter Staatsbürgerschaft mit 18 Jahren für den
deutschen oder ausländischen Pass entscheiden müssen. Die ersten 3000
Jugendlichen bekommen dazu in diesem Jahr von den Behörden die
Aufforderung. Später steigt die Zahl auf bis zu 40 000 jährlich.
Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck sagte der "Saarbrücker
Zeitung". "Wir waren damals schon gegen diese Unsinnsidee und sind es
heute erst recht". Das Optionsmodell stelle vor allem junge
Deutsch-Türken vor die fatale Situation, sich zwischen dem türkischen
Pass ihrer Eltern und der deutschen Staatsangehörigkeit entscheiden
zu müssen. "Das ist Desintegrationspolitik und spaltet Familien".
Beck forderte vor allem von Roland Koch, der in Hessen derzeit die
Grünen umwirbt, ein Einlenken. "Für Koch ist das die Chance, vom
Saulus zum Paulus zu werden". Der Vorsitzende des Innenausschusses,
Sebastian Edathy (SPD), verwies gegenüber der "Saarbrücker Zeitung"
darauf, dass auch bei eingebürgerten Erwachsenen die
Mehrstaatlichkeit nicht mehr die Ausnahme sei. "Die grundsätzliche
Anerkennung der Mehrstaatlichkeit wäre eine vernünftige, zeitgemäße
Lösung". Von der Union wird eine solche Änderung, zu der die Grünen
im Bundestag bereits einen Gesetzentwurf eingebracht haben, jedoch
vehement abgelehnt. CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sagte der
Zeitung: "Wir wollen grundsätzlich keine doppelten
Staatsbürgerschaften, wir wollen, dass die Menschen sich zur
deutschen Staatsbürgerschaft bekennen, wenn sie Deutsche werden". Es
gehe nicht an, im Jahr 2000 einen Kompromiss zu machen, "und jetzt
dazu nicht zu stehen", meinte Bosbach.

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57706
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57706.rss2

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230


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