(Registrieren)

LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Schwarz-Grün/Hamburg -

Geschrieben am 17-04-2008

Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka. Schwarz-Grün in Hamburg, das ist
historisch. Natürlich. Da genügte gestern allein schon ein Blick auf
die beleidigten Leberwürste drum herum. Plötzlich sind noch andere
auf dem Koalitionsbänkchen - und schon relativiert sich das mächtige
Macho-Gehabe des Herrn Lafontaine, das nervöse Säuseln des Guido
Westerwelle und das so künstlich auf selbstbewusst gemachte Poltern
eines Kurt Beck.
Merkel weist den historischen Kern der von ihr ganz besonders
geförderten Hamburger Liaison zurück. Auch das spricht für die große
Bedeutung der neuen Verbindung, denn die CDU-Vorsitzende ist nicht
nur schwarz-grüne Patin. Für sie ist die Hamburger Öffnung Teil jenes
Umgestaltungsprozesses, den sie braucht, um als erfolgreich zu
gelten. Die Was-ihr-wollt-Politik, die mal links gewendet, mal rechts
ausgelegt, mal mittig oder auch ganz konturlos daherkommt, hat nun
die Auswahl. Sollen die anderen Herren in der Union doch jammern.
Merkel, so viel steht fest, hat es weit gebracht, auch dank neuer
Hamburger Verhältnisse.
Kaum je zuvor wurde vertraulicher, verantwortlicher und konstruktiver
um eine gemeinsame Agenda verhandelt. Statt Sekt, Selters und Sause
gab es zum krönenden Abschluss nüchterne Professionalität. Hier
entstand ein zeitlich befristeter Arbeitsvertrag. Bemerkenswertes wie
in Sachen Bildung (gemeinsames Lernen, keine Sozialauslese per
Studiengebühr) oder bei der integrativen Stadtteil- und
Familienpolitik kann sich sehen lassen. Manches davon ist nur
großstadttauglich - aber immerhin. Nicht alles ist schon sicher
finanziert. Das ist aber Kennzeichen aller Koalitionsverträge, so wie
auch die Neigung, ein bis zwei Großstreitfälle auszuklammern, auf
eine juristische Klärung zu vertrauen oder auf Zeit zu setzen. Jede
Koalition hat ihr "Moorburg". Der Hamburger Bund taugt nicht für
Häme.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

131775

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Die Koalition der Opernbesucher Düsseldorf (ots) - Von Sven Gösmann Seit Jahren wirkte das Parteiensystem wie in Beton gegossen: hier CDU/CSU und FDP, dort Rot-Grün, später Rot-Rot-Grün; auf Bundesebene wurden die Volksparteien so in die ungeliebte Große Koalition gezwungen. Diese Erstarrung ist mit dem ersten schwarz-grünen Hamburger Bündnis vorbei. Für die Union wie für die Grünen eröffnen sich neue Optionen. Selbst ein Hauch von Jamaika, also einem Dreier-Bündnis mit der FDP nach der Bundestagswahl 2009, weht durch Abgeordnetenzimmer und Redaktionsstuben. Der mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Abi aufwerten Düsseldorf (ots) - Von Gerhard Voogt Die unionsgeführten Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wollen einheitliche AbiturPrüfungen in Mathematik und Deutsch einführen. Nordrhein-Westfalen könnte sich dem Süd-Pakt anschließen. Aber NRW-Schulministerin Barbara Sommer zögert. Sie will die Bildungsstandards abwarten, die die Kultusministerkonferenz im Jahr 2010 verabschieden will: Erst danach sei eine Reform der Oberstufe sinnvoll, sagt die CDU-Politikerin. Die Suche der Süd-Länder nach einem gemeinsamen mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Schwarz-Grün Stuttgart (ots) - Ohne Zweifel jedoch strahlt das Hamburger Bündnis als Symbol weit über den Horizont bloßer Machtpolitik hinaus. Es schärft das Profil zweier Parteien, deren jüngste Positionsbestimmungen längst nicht von allen Mitgliedern mit der gleichen Überzeugung mitgetragen werden. In der CDU tun sich viele schwer mit der gesellschaftspolitischen Öffnung, die Parteichefin Angela Merkel verordnete. Das Hamburger Bündnis macht diesen Kurs unumkehrbar. Ja mehr noch, er dürfte weitere Impulse erhalten. Wenn die Partei sich geschickt mehr...

  • Rheinische Post: Politikwissenschaftler Korte hält Bundesregierung Merkel-Trittin für möglich Düsseldorf (ots) - Der Duisburger Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte schließt eine schwarz-grüne Bundesregierung nicht aus. "Mit dem Personal Merkel und Trittin könnte es gehen", sagte er in Bezug auf die beiden Spitzenpolitiker Angela Merkel und Jürgen Trittin der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Trittin stehe dafür, dass die "Grünen ihre linke Identität nicht aufgeben. Merkel ist die unbestrittene CDU-Chefin," sagte der Duisburger Professor. Korte hält das neue schwarz-grüne Bündnis in Hamburg mehr...

  • Rheinische Post: Schwarz-Grün: Juso-Chefin fordert SPD zur Annäherung an Linkspartei auf Düsseldorf (ots) - Die Bundesvorsitzende der Jungsozialisten, Franziska Drohsel, hat ihre Partei als Konsequenz aus der schwarz-grünen Koalition in Hamburg zu einer Anäherung an die Linkspartei aufgefordert. "Für uns bleibt natürlich die Option Rot-Grün, aber wir müssen in einem Fünf-Parteien-System unsere Gedanken auch nach links wenden und unsere ideologischen Scheuklappen zur Linkspartei verlieren", sagte Drohsel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Koalitionen sollten nicht aus taktischen Gründen, sondern mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht