LVZ: Zur Sicherheit bei der Fußball-WM schreibt die Leipziger Volkszeitung
Geschrieben am 17-05-2006 |   
 
    Leipzig (ots) - Während Fußballbegeisterte rund um den Globus  davon träumen, dass ihre Nationalmannschaft den begehrten, güldenen  Pott nach Hause bringt, fürchten deutsche Sicherheitsexperten ihren  schlimmsten Albtraum: Eine Fußball-WM, die in Gewalt mündet. Die  Deutschen sind gebrannte Kinder: 1972 brachten palästinensische  Terroristen den Tod ins olympische Dorf von München. 1998 schlugen  deutsche Schläger den französischen Gendarmen Daniel Nivel fast tot.  Möglicherweise rassistisch motivierte Übergriffe auf Ausländer in  Deutschland im Vorfeld der Weltmeisterschaft sind alles andere als  eine freundliche Einladung an die Welt, die doch zu Gast bei  Freunden, also bei uns Deutschen, sein soll. Wer allerdings wie  Ex-Regierungssprecher Heye Menschen mit anderer Hautfarbe empfiehlt,  Brandenburg zu meiden, schürt leichtfertig Panik und zeichnet ein  bösartiges Zerrbild von Deutschland. Die große Mehrheit der Deutschen darf sich zu den guten Gastgebern zählen. Es sind die wenigen  schwarzen Schafe, die die weltweiten Schlagzeilen diktieren können. Aber es droht auch der Import von Gewalt: Polnische und britische  Hooligans gelten als besonders brutal. Überall wo die US-Mannschaft  aufläuft, gilt sowieso höchste Alarmstufe, bei Eröffnungs- und  Endspiel ebenfalls. Wo die iranische Mannschaft spielt, muss mit  politischen Protesten gerechnet werden. Und wenn etwas passiert, dann meistens dort, wo es kaum jemand erwartet. Moderne Fußballweltmeisterschaften im Zeitalter von hirnverbrannten  Hooligans, islamistischen Terroristen und rechtsradikalen  Schlägerseelen haben viel von ihrer sportlichen Unschuld verloren. In Geld gebadete Superstars müssen vor den wahren Fans abgeschottet  werden, die sich von ihren Großvätern oder Vätern erzählen lassen  können, wie es war, ein Ticket ohne sicherheitsrelevanten  Persönlichkeits-Striptease zu kaufen - einfach an der Stadion-Kasse.  Dennoch: Fußballweltmeisterschaften sind weder Krieg noch  Bürgerkrieg. Auch wenn Polizei und Geheimdienste gut beraten sind,  sich gegen alle Arten eskalierender Gewalt zu rüsten. Dabei sind  Sicherheitsstrategien meistens ein diskretes Geschäft, etwa wenn es  um die Terrorabwehr geht. Gegen verrohte Lustprügler allerdings muss von vornherein staatliche  Stärke und offene Abschreckung demonstriert werden. In Leipzig  trainieren Polizisten presse-öffentlich ihre Anti-Hooligan-Einsätze.  In Hamburg lässt die Polizei ganze Garagen zu Arrestzellen umbauen -  für 300000 Euro. Die zwölf WM-Städte haben für ein "nationales  Sicherheitskonzept" inzwischen stolze 22 Millionen Euro verbraucht.  Insgesamt kostet die WM-Sicherheit ein Vielfaches. Damit müssen  Gastgeber-Länder leben. Trotzdem lässt sich niemals absolute, sondern nur relative Sicherheit herstellen. Auch wenn es natürlich keine  Panzer vor Stadien gegeben hätte: Es wäre besser gewesen, die  Bundeswehr zur Entlastung der Polizei einzusetzen, etwa zur Bewachung von Botschaften. Dafür fehlte der politische Mut.
  Originaltext:         Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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