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Kfz-Ersatzteil-Discounter: Kopie schlägt Original

Geschrieben am 07-04-2008

Stuttgart/München (ots) -

Deloitte-Studie zeigt: EU-weite Liberalisierung des
Kfz-Ersatzteilmarktes kommt vor allem Nicht-Originalherstellern
zugute

Der Anteil der Zulieferer und unabhängiger Ersatzteilhersteller
(Nicht-OEM) am deutschen Sekundärmarkt für Kfz-Ersatzteile wie
Karosserie, Licht und Glas wird erheblich steigen - nicht nur bei
freien, sondern auch bei Vertragswerkstätten. Durch die
EU-Liberalisierungsbeschlüsse, die kurzfristig für alle
Mitgliedsstaaten verbindlich werden, sinken zwar die Preise, doch die
Nachfrage wird den Preisverfall überkompensieren. Davon profitieren
hauptsächlich die Nicht-OEM - ihr erwarteter Volumenzuwachs in
Deutschland bewegt sich bei 45,6 Prozent ab Gesetzesänderung. Sie
legen vor allem im Niedrigpreissegment zu, während die
Originalhersteller durch Kundenbindungsmaßnahmen in der Luxusklasse
und bei Firmenflotten Marktanteile halten können.

"Basis unserer Prognosen ist die Annahme, dass der
Kfz-Ersatzteilmarkt künftig vollständig liberalisiert wird. Das
Modell bezieht insgesamt 15 EU-Länder in die Berechnungen ein. Die
bereits liberalisierten Märkte fließen mit ihrem aktuellen Umsatz
ein, für die nicht-liberalisierten Länder wurde ein Modellrechnung
entwickelt", erklärt Dr. Martin Hölz, Consulting Partner und Industry
Leader für die Automobilindustrie bei Deloitte. "Das Modell
quantifiziert mit der Marktanteilsverschiebung und der
Volumensveränderung dabei zwei Dimensionen, die die Marktentwicklung
maßgeblich bestimmen."

Marktverschiebung: Nicht-OEM gewinnen Marktanteile

Insbesondere im Volumenmarkt können Nicht-OEM über bestehende
Distributionskanäle Ersatzteile rentabel anbieten - der potenzielle
Markt an entsprechenden Karosserieteilen beträgt EU-weit und in
Deutschland gleichermaßen 76,5 Prozent. Im EU-Vergleich wichtigen
Automobil- und Zubehörmarkt Deutschland ist die Preisdifferenz
zwischen Ersatzteilherstellern gravierend. Allerdings haben bereits
heute Nicht-OEM Zugang zu wichtigen Distributionskanälen: Aktuell
beziehen freie Werkstätten 90 bis 100 Prozent dieser Ersatzteile, und
auch Vertragswerkstätten verwenden diese vermehrt. Um ihre Position
zu schützen, nutzen OEM verstärkt Kundenbindungsmaßnahmen - diese
spielen jedoch nur im Hochpreissektor und bei Firmenwagen eine
entscheidende Rolle.

Marktvolumen: Nicht-OEM profitieren überproportional

Europaweit ist in den nächsten Jahren eine Erhöhung des
Marktvolumens für sichtbare Ersatzteile zu erwarten. Dazu tragen
Faktoren wie der attraktive Gebrauchtwagenmarkt, die niedrigen
Neuzulassungszahlen und das steigende Durchschnittalter vor allem in
Deutschland bei. Die erhöhte Nachfrage kompensiert die zu erwartende
Preisreduktion und sorgt für höhere Ersatzteilumsätze - die höchsten
Zuwächse entfallen dabei auf das Volumensegment. Die Marktanteile
verschieben sich zu Gunsten der Nicht-OEM, weil sie vergleichbare
Qualität und wettbewerbsfähige Services zu wesentlich günstigeren
Preisen anbieten.

"Zurzeit haben wir in Europa eine uneinheitliche Situation: In
Deutschland, Frankreich oder Dänemark besteht ein
Geschmacksmusterschutz für sichtbare Ersatzteile, während der Markt
in Großbritannien, Belgien und Italien schon weitgehend liberalisiert
ist. Das Europäische Parlament verlangt eine verbindliche EU-weite
Regelung, die zu mehr Wettbewerb führen wird", kommentiert Dr. Martin
Hölz.

Die OEM werden deutschlandweit etwa 13,5 Prozent Marktanteile an
ihre Wettbewerber verlieren. Ihr Anteil an der
liberalisierungsbedingten Vergrößerung des Marktvolumens ist jedoch
nur marginal - hier ist nur etwa ein Prozent zu erwarten. Umgekehrt
gewinnen die Nicht-OEM Anteile in Höhe von knapp 46 Prozent. "Auf die
Gewinne der Nicht-OEM wird sich die Gesamtentwicklung durch Zuwächse
in Höhe von 22,8 Prozent niederschlagen, während die OEM in
Deutschland mit Gewinnverringerungen um knapp 7 Prozent rechnen
müssen", erläutert Enrik Schiller, Consulting Partner und Industry
Leader für die Fertigungsindustrie bei Deloitte.

"Ohne entsprechende Kundenbindungsmaßnahmen werden
Automobilhersteller im Ersatzteilgeschäft massiv Marktanteile
verlieren", resümiert Dr. Martin Hölz. "Schon heute müssen sie
deshalb ihre Unternehmensstrategie auf die kommende Liberalisierung
ausrichten und geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise alternative
Geschäftsmodelle mit anderen Betriebsformen oder entsprechende
Kooperationen mit freien Werkstätten, durchrechnen."

Die Studie erhalten Sie auf Anfrage.

Ende

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 4.000 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 100 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit rund 150.000 Mitarbeitern in über 140 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2008 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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