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NABU: Nach Scheitern von Biosprit-Plänen Bioenergiepolitik neu ausrichten

Geschrieben am 04-04-2008

Berlin (ots) - Anlässlich des Stopps der geplanten
Biospritverordnung und der zunehmenden Kritik an Agrarkraftstoffen
hat der NABU die Bundesregierung aufgefordert, die Bioenergiepolitik
in Deutschland neu auszurichten. NABU-Präsident Olaf Tschimpke
forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, eine Runden Tisch zur
Biomassenutzung unter ihrer Federführung und Beteiligung des Agrar-,
Umwelt- und Verkehrsministeriums sowie den betroffenen Verbänden
einzuberufen. "Es geht nicht an, dass alle Bundesressorts beim
wichtigen Thema Biomasse weiter vor sich hin wurschteln und damit die
gesellschaftliche Akzeptanz von nachwachsenden Rohstoffen und
Bioenergie aufs Spiel setzen", sagte Tschimpke. Mit Blick auf den
Klimawandel und die zunehmende Nutzungsintensivierung natürlicher
Ressourcen durch die Land- und Forstwirtschaft sei ein gemeinsames
Handeln mehr als überfällig.

Der NABU appellierte an die Bundeskanzlerin, die bisherigen
Maßnahmen der einzelnen Fachressorts im Bereich der Biomassepolitik
auf den Prüfstand zu stellen und gemeinsame Leitlinien zur
Bioenergiepolitik zu formulieren. Nach Auffassung des NABU sollte die
Bundesregierung in Zukunft nur noch jene Bioenergienutzung fördern,
die eine besonders hohe Treibhausgas-Minderung bei möglichst geringen
Umweltbelastungen erbringe und den Erhalt der biologischen Vielfalt
garantiere. Dazu zähle beispielsweise die Stromerzeugung in
stationären Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Tschimpke begrüßte die Entscheidung von Bundesumweltminister
Gabriel, die Pläne zur Verdopplung des Biospritanteils zu stoppen.
Nach dem Aus der Verordnung müsse von der gesamten Bundesregierung
ein klares Signal an die Autoindustrie gehen, die Klimaschutzziele
durch effizientere Motoren und leichtere Fahrzeuge zu erreichen und
sich auch in Brüssel klar und deutlich gegen eine Anrechung der
Agrarkraftstoffe bei den von der EU geplanten
Kohlendioxid-Grenzwerten auszusprechen.

"Ich erwarte auch von den Bundesministern Tiefensee, Glos und
Seehofer, dass sie in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich beim
Thema Bioenergie Farbe bekennen und sich konstruktiv für eine Senkung
des Kohlendioxid-Ausstoßes bei Neufahrzeugen einsetzen", so der
NABU-Präsident.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrs- und Energieexperte, Tel.
030-284984-1613, mobil 0172-9201823.


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