(Registrieren)

Europas Krise - Europas Zukunft / Anmerkungen zu Joschka Fischers Hamburger Vortrag

Geschrieben am 17-05-2006

Hamburg (ots) - "Joschka Fischer reduziert seine einstige Vision
einer Vollendung der europäischen Föderation auf ein
Schreckensszenario", bilanziert Michael Gwosdz, wissenschaftlicher
Mitarbeiter des Internationalen Instituts für Politik und Wirtschaft
HAUS RISSEN HAMBURG, den Vortrag des ehemaligen Bundesaußenministers
bei der öffentlichen Sitzung des Europaausschusses der Hamburgischen
Bürgerschaft am 16. Mai 2006. "Doch ein Schreckensszenario aus
Wiedergeburt des Nationalismus in Osteuropa bis zum Atomkrieg im
Nahen Osten ist keine positive Begründung für eine fortgesetzte
Erweiterung der EU und die Verabschiedung des Verfassungsvertrages.
Es lähmt, statt zu begeistern." kritisiert Gwosdz. "Fischer bleibt in
seinem Ausblick seltsam alternativlos. Was ist, wenn der
Verfassungsvertrag nicht kommt?"

"Folgt man Fischers Logik, muss die Erweiterung dennoch oberstes
Ziel sein. Anders wären weder Europas Osten noch der Nahe Osten zu
stabilisieren. Damit wären auch unsere Stabilität und Sicherheit
gefährdet." erläutert Gwosdz, der Fischers Szenario für plausibel
hält. Doch er entgegnet dessen Forderung: "Kluge Politik kann sich
nicht den strategischen Konsequenzen der Erweiterung entziehen" mit
den Worten: "Kluge Politik kann sich nicht den strategischen
Konsequenzen des Scheiterns der Verfassung entziehen. Es wäre
wichtig, wenn der erfahrene Außenminister einen realistischen Ausweg
für diesen Fall zeigt. Möglicherweise ist die polnische Idee eines
kurzen Grundlagenvertrages, der nur Aussagen über Institutionen und
Kompetenzen der EU enthält, ein Projekt, das tatsächlich zu innerer
Reform führen kann. Fischer sollte auch thematisieren, dass jede
weitere Erweiterung zur Instabilität im Inneren führen kann. Damit
Fischers Ziele Türkeibeitritt und Verfassungsreform überhaupt
erfolgreich werden, ist es das wichtigste, ein positives Leitbild der
europäischen Integration zu entwerfen. Die von ihm erwähnten Punkte
wie der faktische Schutz vor negativen Globalisierungsfolgen durch
die EU und der gemeinsame Wettbewerb mit China und Indien könnten
Ansätze sein."

Die ausführliche Stellungnahme lesen Sie unter
http://www.hausrissen.org/analysen/2006gw_europa_fischer.html


Originaltext: HAUS RISSEN HAMBURG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16115
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16115.rss2

Pressekontakt:

Dr. Dirk Pangritz
Vorstandsmitglied
HAUS RISSEN HAMBURG
Tel.: (040) 81 907 10
E-mail: pangritz@hausrissen.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

12905

weitere Artikel:
  • Am 25. Mai erhält Jean-Claude Juncker den "Internationalen Karlspreis zu Aachen" / "Vorbildliches Wirken für soziales und geeintes Europa" Aachen (ots) - Der Premierminister des Großherzogtums Luxemburg Jean-Claude Juncker erhält am 25. Mai, dem Christi Himmelfahrtstag, den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Die Verleihungszeremonie findet im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. Juncker erhält den Karlspreis "in Würdigung seines vorbildlichen Wirkens für ein soziales und geeintes Europa." So steht es im Text der Urkunde, die der Aachener Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden dem Preisträger überreichen wird. Das Direktorium der Gesellschaft zur Verleihung des Karlspreises mehr...

  • Krogmann: Signal für Innovation Berlin (ots) - Anlässlich des Kabinettsbeschlusses eines Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher Vorschriften erklärt die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Martina Krogmann MdB: Elektronische Mehrwert- und Auskunftsdienste sind ein zentraler Wachstumsmarkt. Entscheidend für den weiteren Erfolg und damit für Innovation und Beschäftigung ist das Vertrauen der Kunden in die Seriosität der Anbieter. In der Vergangenheit hat es zunehmend Missbrauch durch "schwarze Schafe" in der Branche mehr...

  • Reform der EU-Öko-Verordnung geht in die falsche Richtung - DBV mahnt Berücksichtigung der Praxis an Berlin (ots) - (DBV) Bei der Reform der EU-Öko-Verordnung gilt es, die Wettbewerbssituation der heimischen Erzeuger zu stärken und die hohen deutschen Standards EU-weit zu verankern. Dies erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum Kommissionsentwurf über eine Neufassung der EU-Öko-Verordnung. Der DBV kritisiert, dass der vorgelegte Entwurf der EU-Kommission den selbst formulierten Zielen nach Vereinfachung und stärkerer Transparenz mehr...

  • LVZ: Bundeswehrverband: Nach vier Monaten überlassen wir den Kongo wieder den ausplündernden Räuberbanden / für schwache deutsche Kräfte "kann es sehr schnell sehr unangenehm werden" Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhard Gertz, hat die Nutzlosigkeit des bevorstehenden Bundeswehr-Einsatzes im Kongo thematisiert. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) nahm er zugleich den ausführenden Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) in Schutz: "Die Entscheidung über diesen Auslandseinsatz haben offensichtlich andere getroffen, vor allem die Bundeskanzlerin und der Bundesaußenminister. Minister Jung bleibt nichts anderes übrig, als wirklich verantwortungsbewusst mehr...

  • Montgomery kündigt Fortsetzung der Ärztestreiks an Köln (ots) - Die Ärztestreiks an den deutschen Unikliniken und Landeskrankenhäusern sollen auch in den kommenden Wochen fortgesetzt werden. "Herr Möllring ist am Zug und muss ein faires Angebot machen, sonst haben wir keine andere Wahl und streiken notfalls auch während der Fußball-WM", sagte Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, in einem Vorgespräch mit dem WDR-Polittalk "hartaberfair". Am Freitag werde darüber beraten, ob tage- oder wochenweise gestreikt wird. "Unsere Taktik wird an jeder Klinik mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht