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Gesundheitskongress des Westens 2008: Nächste Reform muss kommen

Geschrieben am 03-04-2008

Essen (ots) - Ein Jahr nach Verabschiedung des
GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes drängen Experten auf weitere
Reformschritte im Gesundheitswesen. "Die nächste Reform muss kommen -
spätestens 2010", sagte Berlins früherer Gesundheitssenator Ulf Fink
beim Gesundheitskongress des Westens 2008 in Essen.

An dem Kongress nahmen rund 700 Fachleute teil. Sie
verabschiedeten neun Thesen zur "Sozialen Gesundheitswirtschaft".
"Wir verstehen die Thesen als Bausteine für eine künftige
Gesundheitsreform", erklärte Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der
Schulenburg, Gesundheitsökonom an der Leibniz Universität Hannover.
Die Thesen lauten:

1. Der Begriff Soziale Gesundheitswirtschaft stellt das
Gesundheitswesen in das Spannungsfeld zwischen sozialen Zielen und
wirtschaftlichen Realitäten. Wir wollen, dass keiner in unserem Lande
nur deshalb nicht eine angemessene Behandlung bekommt, weil er sie
sich finanziell nicht leisten kann.

2. Die Fokussierung auf die Finanzierungsseite des
Gesundheitswesens ist falsch. Bürgerversicherung oder
Gesundheitsprämie lösen die Probleme des Gesundheitswesens nicht.

3. Ein Paradigmenwechsel von der Krankheitsbehandlung hin zur
Erhaltung der Gesundheit tut not.

4. Mehr Vertragsfreiheit und mehr Wettbewerb erhöhen die Effizienz
des Gesundheitswesens und erweitern die Wahlfreiheit des
Versicherten.

5. Ohne mehr Transparenz im Gesundheitswesen gibt es keine
Wahlfreiheit. Die Qualitätsdaten müssen aussagekräftig sein und
veröffentlicht werden.

6. Die derzeitige Unterteilung des Versicherungsmarktes in private
und gesetzliche Krankenversicherung ist überholt. Wir müssen neue
Regeln für eine neue Dualität zwischen gesetzlicher und privater
Absicherung schaffen, die für alle Bürger gelten.

7. Wir wollen eine solidarische Absicherung der existentiellen
Risiken im Krankheitsfall. Daneben muss es eine breite Palette privat
abzusichernder Wahlmöglichkeiten geben.

8. Vergleichbare Leistungen müssen zu vergleichbaren Preisen
angeboten werden. Wir befürworten deshalb einen Übergang zur
monistischen Krankenhausfinanzierung.

9. Das Gesundheitswesen ist nicht nur Kostenfaktor, sondern vor
allem die Chance auf mehr Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum.

Die Thesen werden im Internet unter www.kma-online.de zur
Diskussion gestellt. Dazu Fink: "Reformen werden nicht vorrangig in
Bundestagsdebatten entschieden, sie werden im Vorfeld in der
Fachöffentlichkeit vorbereitet und entwickelt."

Der dritte Gesundheitskongress des Westens 2008 ist für den 11.
und 12. März 2009 geplant. Weitere Informationen demnächst unter
www.gesundheitskongress-des-westens.de

Originaltext: WISO S.E. Consulting GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43740
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43740.rss2

Pressekontakt:
WISO S. E. Consulting GmbH, Thomas Hommel, Nymphenburger Str. 9,
10825 Berlin, Tel.: 030 263 92 49 0, Internet www.wiso-gruppe.de


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