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Westfälische Rundschau: Kommentar zum öffentlichen Dienst

Geschrieben am 31-03-2008

Dortmund (ots) - In einer solchen Situation greifen die handelnden
Personen gerne auf die Tierwelt zurück - gestern war bei der
Tarifverhandlung im öffentlichen Dienst auffällig oft die Rede von
Kröten, die geschluckt werden mussten.

Wer allerdings die größere Amphibie schlucken musste, ist auf den
ersten Blick noch nicht ganz klar. Bei der Tarifeinigung wurde an
fast allen Stellschrauben gedreht, um doch noch in letzter Minute
eine Einigung zu finden.

So mussten die Gewerkschaften doch eine Verlängerung der
Arbeitszeit hinnehmen, allerdings nur um eine halbe Stunde - und
nicht um eine Stunde, wie es der Schlichterspruch vorsah. Und
außerdem gelang es den Arbeitnehmervertretern, die besonders
belasteten Beschäftigten in den Krankenhäusern davon auszunehmen.
Diesen dicken Punkt kann die Gewerkschaft Verdi durchaus für sich
verbuchen.

Denn die Arbeitszeit war der eigentliche Knackpunkt der gesamten
Verhandlungen. Warum diese Lösung allerdings nicht eher gefunden
werden konnte, bleibt das Geheimnis der Verhandlungsführer.
Vermutlich hat die Drohung mit einem bundesweiten Streik doch die
Bereitschaft der Arbeitgeber zu dieser Lösung vergrößert.

Aber auch die Gehaltserhöhungen können sich sehen lassen.
Linearer Anstieg und Sockelbetrag summieren sich zu satten fünf
Prozent in diesem Jahr. Sie sind nach den Nullrunden der
Vergangenheit durchaus zu verantworten, wie es auch
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sieht.

Auch wenn Städte und Gemeinden jetzt schon damit drohen, die
Gebühren zu erhöhen und Stellen streichen wollen, der Tarifabschluss
ist akzeptabel. Denn auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes
wollen teilhaben an dem wirtschaftlichen Aufschwung. Eine halbe
Stunde Mehrarbeit ist für die meisten der Angestellten dabei durchaus
zu verkraften.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905
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Pressekontakt:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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