Taiwans Präsident Chen Shui-bian appelliert an die internationale Gemeinschaft / Kampagne für Beobachterstatus in der WHO geht in die heiße Phase

Hamburg (ots) - In einem Glückwunschtelegramm an die 38.
Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am
vergangenen Wochenende in Göttingen appellierte Taiwans Präsident
Chen Shui-bian an die internationale Gemeinschaft, im Kampf gegen
Menschenrechtsverletzungen nicht nachzulassen und Taiwans Teilnahme
an der Weltgesundheitsorganisation zu unterstützen.

Präsident Chen dankte der GfbV für ihren Einsatz für den
Fortbestand des EU-Waffenembargos gegen die VR China. Im Vorfeld der
Weltgesundheitsversammlung (WHA) vom 22. bis 27. Mai 2006 in Genf gab
der Präsident seiner Hoffnung Ausdruck, dass die GfbV weiterhin für
Menschenrechte kämpfen und die Aufnahme Taiwans in die WHO
unterstützen möge.

Der Repräsentant von Taiwan in Berlin, Prof. Jhy-Wey Shieh,
bedauerte in seiner Rede vor den GfbV-Delegierten, dass
Wirtschaftsaufstieg und Demokratisierung sein Land nicht vor der
militärischen Bedrohung durch die VR China und dem Ausschluss aus der
internationalen Gemeinschaft bewahren konnten. Repräsentant Shieh
betonte, dass die Zukunft der Demokratie in Taiwan nur mit
Unterstützung von außen gesichert werden könne.

In einer Resolution riefen die GfbV-Delegierten dazu auf, dass
"Menschenrechte zur Leitlinie deutscher China-Politik werden müssen".
Die Menschenrechte in der VR China würden mehr denn je verletzt, und
die Sicherheit Taiwans sei massiv gefährdet. Die Bundeskanzlerin
solle während ihres China-Besuchs eine Aufhebung des
EU-Waffenembargos konsequent ablehnen.

Dass das Menschenrecht auf Gesundheit endlich auch den 23
Millionen Taiwanern zuerkannt wird, dafür kämpft Taiwans Regierung in
diesem Jahr besonders tatkräftig. Die Kampagne für einen
Beobachterstatus in der WHA geht in die heiße Phase. Es ist an der
Zeit, dass die WHO ihre Politik des Wegsehens aufgibt und Taiwan in
ihr Netzwerk integriert.

Originaltext: TAIPEH Vertretung in der BRD
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