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Rheinische Post: Christen: verfolgt, unterdrückt Kommentar VON SVEN GÖSMANN

Geschrieben am 21-03-2008

Düsseldorf (ots) - Es waren klare Worte, die der Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, in
seiner Karfreitagspredigt wählte. Eindringlich schilderte er die
schwierige Lage der Christen im Irak. In einer von islamistischen
Fanatikern beherrschten, feindlichen Umgebung müssen sie um ihr Leben
fürchten, an eine freie Ausübung ihrer Religion ist nicht zu denken.
Erst vor wenigen Wochen etwa wurde der chaldäisch-katholische Bischof
von Mossul verschleppt und ermordet. Fünf Jahre nach dem Einmarsch
der Alliierten in Bagdad hat sich ein Klima der Angst verfestigt. Die
Ablösung des Terrorregimes von Saddam Hussein führte die Christen im
Irak nicht in die Freiheit, sondern nur in eine neue, noch weniger
kalkulierbare Welt der Unterdrückung. Die Truppen der USA und ihre
Verbündete können sie letztlich, eine bittere Erkenntnis, nicht
ausreichend schützen. Nicht nur im bürgerkriegsgeschüttelten Irak,
den man sonst als Ausnahmefall betrachten könnte, ist es nicht weit
her mit der in hiesigen Fernseh-Talkrunden wohlmeinend beschworenen
Toleranz des Islam. Die islamische Welt gibt sich häufig
unversöhnlich, Christen haben auch in arabischen Ländern oder in
Indonesien Repressionen zu fürchten. Selbst in der weitaus mehr dem
Westen zugewandten, sich trotz ihrer konservativ-fundamentalen
Regierung laizistisch gebenden Türkei müssen Christen Verfolgung,
mitunter gar den Tod fürchten. Der Bau von Kirchen am Bosporus ist
immer noch unmöglich, während hierzulande die Moscheetürme in den
Himmel sprießen. Zwar werden auch in Deutschland die Gebetshäuser ob
in Köln oder Moers kontrovers diskutiert. Dass die hier lebenden
Millionen Muslime aber Anspruch auf angemessene Orte der
Religionsausübung haben, wird von keinem ernstzunehmenden Kopf in
Frage gestellt. Nur einen Teil dieser Toleranz für das Christentum in
der Türkei und in der muslimischen Welt zu finden, ist ein
Wunschtraum. So ist es kein Wunder, dass Papst Benedikt XVI. in den
Meditationen des Kreuzweges in diesem Jahr um Kraft für die
verfolgten Christen betete und an die Mächtigen der Erde appelliert,
sich für die Religionsfreiheit einzusetzen. Die Meditationen schrieb
auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes der Kardinal von Hongkong. Ein
Zeichen, wie sehr sich Benedikt um die Zustand religiöser Toleranz in
aller Welt sorgt. Leider hat er allen Grund dazu. Unablässige
Mahnungen an die, die Verantwortung tragen, sind deshalb Pflicht.
Diese Mahnungen mögen die Feinde der Freiheit und damit des
Christentums wenig beeindrucken, sie können aber helfen, die
Politiker und Wirtschaftsführer des Westens an ihre Verpflichtung zu
erinnern, für die Menschenrechte mit Worten und Taten einzutreten.
Die Religionsfreiheit gehört zu deren wichtigsten Bestandteilen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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