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Lausitzer Rundschau: Generation Praktikum Kinderlos ins Rentenloch

Geschrieben am 18-03-2008

Cottbus (ots) - Die Enttäuschung der Rentner, dass die Erhöhung
ihrer Bezüge mit 1,1 Prozent äußerst gering ausfällt, muss in den
Ohren der Jungen wie Hohn klingen. Denn die Generation Praktikum ist
die Generation Rentenloch. Sie sind jung, sie sind gut ausgebildet.
Und sie absolvieren ein Praktikum nach dem anderen. Ein unbefristeter
Arbeitsvertrag ist für sie wie der Gewinn von 7500 Euro Sofortrente.
43 Prozent der Berufsanfänger zwischen 18 und 34 Jahren ergattern
einen solchen Vertrag erst, nachdem sie ein oder mehrere Praktika
bewältigt haben. So das Ergebnis einer Studie im Auftrag des
Bundesarbeitsministeriums. Nur 31 Prozent dieser Altersgruppe gelingt
nach der Berufsausbildung ein nahtloser Einstieg in die Arbeitswelt.
Hinter dieser harmlos wirkenden Zahl verbirgt sich ein folgenreicher
Skandal. Gegen Praktika, die ein kurzes Eintauchen in den
Berufsalltag, ein Testen von Talenten ermöglichen - wohlgemerkt
während der Ausbildung - ist nichts einzuwenden. Dass aber die
gleichen jungen Leute, die nicht nur fürs eigene Alter aus der
Privat-Tasche vorsorgen, sondern die heutigen Renten finanzieren
müssen, nur unter Schwierigkeiten in den Job starten, offenbart die
unüberwindbaren Grenzen des Prinzips Solidargemeinschaft. Schizophren
wird es, wenn jene, die über zu niedrige Renten maulen, den Jungen
Gebärverweigerung vorwerfen. Die Generation Praktikum ist nämlich auf
dem besten Weg, sich zur Generation Kinderlos zu entwickeln.
Verständlich: Wer morgen nicht weiß, ob er sein Leben noch aus
eigener Kraft verdienen kann, überlegt dreimal, ob ein, zwei weitere
hungrige Mäuler eine zumutbare Herausforderung sind. Eine
Gesellschaft, die ihrem Nachwuchs keine Chance auf eine sichere
Existenz gibt, betrügt sich um die eigene Zukunft.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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