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WAZ: Verbotsantrag in der Türkei - Labile Demokratie - Leitartikel von Gerd Höhler

Geschrieben am 16-03-2008

Essen (ots) - Der Antrag des türkischen Generalstaatsanwalts auf
ein Verbot der Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei von
Ministerpräsident Erdogan zeigt, welch schweren Konflikte unter der
Oberfläche der Türkei schwelen. Er zeigt auch, wie gefährdet die
Demokratie bleibt.
Manche in der türkischen Elite, die sich auf den Republikgründer
Atatürk berufen, sind nicht bereit, sich mit dem Votum der Wähler
abzufinden, die Erdogan erst im vorigen Sommer klar im Amt
bestätigten. Deshalb richtet sich der Verbotsantrag nicht nur gegen
die Regierungspartei. Er ist Dynamit an den Fundamenten der
türkischen Republik. Dass sich die Befürworter des Parteienverbots
ausgerechnet auf Atatürk berufen, ist deshalb absurd.
Man mag von Erdogans Politik in der Kopftuchfrage halten, was man
will; man mag ihm misstrauen und, wie es viele seiner Gegner tun, ihm
eine "geheime Agenda" unterstellen, die islamische Unterwanderung der
Türkei. Doch wenn die Demokratie nicht stark und gefestigt genug ist,
sich damit politisch auseinanderzusetzen, dann wird auch kein
Parteienverbot helfen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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