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ZDF-Politbarometer: Bundesbürger sehen Beck ohne Rückhalt in der SPD / Wenig Änderung in der politischen Stimmung

Geschrieben am 14-03-2008

Mainz (ots) - Die heftigen Diskussionen darüber, wie die SPD
zukünftig ihr Verhältnis zur Linken gestalten soll, beeinflussen die
Stimmungswerte für SPD und Union aktuell nur wenig. Auswirkungen
zeigen sich aber auf das Image von Kurt Beck und auch von Angela
Merkel. In der aktuellen politischen Stimmung kommt die CDU/CSU auf
40 Prozent (unverändert), die SPD erreicht 29 Prozent (minus 1), die
FDP kommt auf 8 Prozent (minus 1), die Linke verliert auf 8 Prozent
(minus 2) und die Grünen legen deutlich auf 11 Prozent zu (plus 3).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen.
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme
danach unverändert auf 40 Prozent. Die SPD erreichte 29 Prozent
(minus 1), die FDP erhielte 8 Prozent (unverändert), die Linke
10 Prozent (minus 1), die Grünen 9 Prozent (plus 2) und die sonstigen
Parteien zusammen 4 Prozent (unverändert).

Besonders auffällig ist, dass sich das Ansehen der Kanzlerin
zunehmend deutlich abhebt vom Ansehen der Großen Koalition. So meinen
jetzt nur noch 56 Prozent (minus 6), dass die von Union und SPD
gemeinsam getragene Bundesregierung ihre Arbeit eher gut macht, 36
Prozent (plus 5) meinen, sie mache sie eher schlecht (weiß nicht: 8
Prozent). Gleichzeitig sagen jedoch 81 Prozent (plus 3), Angela
Merkel mache ihre Sache als Bundeskanzlerin eher gut, und nur noch
14 Prozent (minus 3) sind gegenteiliger Auffassung (weiß nicht:
5 Prozent).

Kurt Becks Rückhalt hingegen hat nach Ansicht der Bundesbürger
einen neuen Tiefpunkt erreicht: Inzwischen sind nur noch 16 Prozent
der Meinung, dass die SPD in wichtigen politischen Fragen hinter ihm
steht, 72 Prozent bezweifeln das und 12 Prozent trauen sich da kein
Urteil zu. Bei Angela Merkel hingegen vermutet eine Mehrheit von
52 Prozent, dass ihre Partei in wichtigen politischen Fragen hinter
ihr steht und 38 Prozent sehen das nicht so (weiß nicht:
10 Prozent).

Trotz anders lautender Bekundungen der SPD und ihres Vorsitzenden
glaubt eine Mehrheit von 54 Prozent, dass die SPD nach der nächsten
Bundestagswahl eine Koalition mit der Linken eingehen würde (glaube
nicht: 38 Prozent; weiß nicht: 8 Prozent). In allen
Parteianhängerlagern, außer dem der SPD, glauben deutliche Mehrheiten
den Versicherungen der SPD-Führung in dieser Frage nicht. Von den
SPD-Anhängern vertrauen allerdings 56 Prozent darauf, dass die SPD im
Bund nicht mit der Linken koalieren will und nur
36 Prozent glauben das nicht (weiß nicht: 8 Prozent).

Aus der Debatte um einen Kurswechsel der SPD im Verhältnis zu der
Linken geht nach Meinung von 61 Prozent Kurt Beck geschwächt hervor,
lediglich 7 Prozent erscheint er dadurch gestärkt, 21 Prozent können
keine Veränderung wahrnehmen und 11 Prozent haben keine Meinung. In
diesem Zusammenhang gehen sogar 54 Prozent davon aus, dass Kurt Beck
dauerhaft an Glaubwürdigkeit verloren hat, 35 Prozent sehen das nicht
so und 11 Prozent haben hierzu keine Meinung.

Die von der FDP beschlossene größere Offenheit für andere Parteien
in Koalitionsfragen finden 60 Prozent gut und 30 Prozent nicht gut
(weiß nicht: 10 Prozent). Allerdings glauben nur 30 Prozent, dass
dadurch die FDP bei zukünftigen Wahlen besser abschneiden wird,
18 Prozent glauben, dass sie dadurch sogar schlechtere Ergebnisse
erhalten wird, und die meisten (45 Prozent) glauben, dass sich
dadurch nichts ändern wird (weiß nicht: 6 Prozent).

Auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker
fallen die Urteile der Bürger jetzt recht uneinheitlich aus: Weiter
auf Platz eins liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erhält auf
der +5/-5-Skala einen deutlich verbesserten Durchschnittswert von 2,2
(Feb. II: 1,9). Danach folgt Außenminister Frank-Walter Steinmeier
mit 1,8 (Feb. II: 1,5) und mit unveränderten 1,3 Peer Steinbrück.
Franz Müntefering kommt auf unveränderte 1,2 vor Ursula von der Leyen
mit 1,1 (Feb. II: 0,9). Es folgt Günther Beckstein mit 0,4 (Feb. II:
0,5). Wolfgang Schäuble erreicht 0,3 (Feb. II: 0,1) vor Guido
Westerwelle ebenfalls mit 0,3 (Feb. II: 0,0) und Kurt Beck mit minus
0,2 (Feb. II: minus 0,1). Schlusslicht bleibt Roland Koch mit
unverändert minus 0,9.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 11. bis 13. März 2008 bei 1.232 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt
2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer für Deutschland gibt es am Freitag, den 4. April, nach
dem heute-journal.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon
06131-706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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