(Registrieren)

Paritätischer fordert Korrektur der Agenda 2010 / Verband übt heftige Kritik an "positiver Bilanz" des DIW

Geschrieben am 13-03-2008

Berlin (ots) - Auf heftigen Widerspruch des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes stößt die positive Bilanz des Deutschen
Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie führender
SPD-Politiker zur Agenda 2010. Der Verband fordert durchgreifende
Reformen der Hartz-Gesetze anlässlich des fünften Jahrestages der
Agenda.

"Angesichts der Tatsache, dass die Reform zu der tiefsten Spaltung
unserer Gesellschaft in der deutschen Nachkriegsgeschichte geführt
hat, kann niemand ernsthaft von einer positiven Bilanz sprechen",
erklärt die neue Verbandsvorsitzende Heidi Merk. So richtig, wie der
Leitsatz des "Forderns und Förderns" gewesen sei, so unzureichend
stelle sich auch nach fünf Jahren noch die Umsetzung dar. Die Senkung
der Arbeitslosigkeit sei zu einem erheblichen Teil mit der Ausweitung
von Arbeitsverhältnissen erkauft worden, die nicht einmal vor Armut
schützten, kritisiert Merk. Die mit der Agenda 2010 verknüpften
sozialen Verwerfungen seien in keiner Weise verantwortbar und
stellten unsere Gesellschaft auf eine gefährliche soziale
Zerreißprobe mit der Gefahr politischer Radikalisierung.

"Die Agenda 2010 kann so nicht weiterlaufen. Wir können der
weiteren Spaltung der Gesellschaft nicht länger tatenlos zusehen",
warnt Merk. In einem Drei-Punkte-Plan fordert der Verband
durchgreifende Reformen an den Hartz-Gesetzen. Statt "schlechter
Kompromisse" und unverbindlicher Regelungen, wie aktuell mit den
"kooperativen Jobcentern" durch den Arbeitsminister vorgeschlagen,
bedürfe es erstens einer klaren gesetzlichen Zuständigkeit der
Kommunen für die Umsetzung von Hartz IV. Zweitens sei eine deutliche
Erhöhung der Regelsätze um zwanzig Prozent sowie die Einführung eines
bedarfsgerechten Kinderregelsatzes unverzüglich in Angriff zu nehmen,
um Familien im Hartz IV-Bezug zuverlässig vor Einkommensarmut zu
schützen. Drittens müssten durch den Ausbau öffentlich geförderter,
dauerhafter und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auch
denen Perspektiven eröffnet werden, die bei realistischer Betrachtung
keine Chance mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt haben.

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69874
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69874.rss2

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636-305


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

125537

weitere Artikel:
  • Lebenshilfe tritt seit 50 Jahren für uneingeschränktes Lebensrecht behinderter Menschen ein Marburg (ots) - Parlamentarischer Abend im Jubiläumsjahr: Bundesvorsitzender Robert Antretter mahnt umfassenden Embryonenschutz an. Mit großer Eindringlichkeit spricht sich die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gegen eine Lockerung des Stammzellgesetzes aus. Vor mehr als 100 Bundestagsabgeordneten und hochrangigen Vertretern der Ministerien bezeichnete der Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Robert Antretter die Tötung menschlicher Embryonen für Forschungszwecke als ethisch unvertretbar und verfassungswidrig: "Wenn dem mehr...

  • NABU fordert von EU-Gipfel mehr Engagement beim Klima- und Naturschutz Brüssel/Berlin (ots) - Der NABU hat die Pläne des Europäischen Rates begrüßt, das weitere Artensterben bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Die bisher angekündigten Maßnahmen für den Gebietsschutz seien ein positives Signal, reichten aber nicht aus, um den Schutz der natürlichen Lebensräume von bedrohten Tieren und Pflanzen in Europa und weltweit dauerhaft zu sichern. "Der G8-Gipfel im Juni 2007 hat bestätigt, dass Klimaschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt gleichrangige Ziele neben der wirtschaftlichen Entwicklung sein müssen. Das mehr...

  • Seehofer muss den geplanten Anbau von Genmais auf über 4.000 Hektar stoppen / Bioland fordert sofortiges Anbauverbot und keine Neuzulassung Mainz (ots) - Bioland fordert von Landwirtschaftsminister Seehofer ein sofortiges Anbauverbot des Gentech-Maises MON810 der Firma Monsanto. "Seehofer muss jetzt den überfälligen Schritt gehen und den Genmais aufgrund der Umweltrisiken und einem ungenügenden Monitoringprogramm verbieten", fordert Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Monsanto beruft sich bei der geforderten Überwachung des Genmais-Anbaus auf Untersuchungen von Instituten, die mit Monsanto weder Kontakt hatten noch über deren notwendigen Daten für eine Bewertung verfügen. mehr...

  • Eine gescheiterte Mission? Fünf Jahre Irakkrieg - Themenschwerpunkt im Ersten Baden-Baden/Mainz/Stuttgart (ots) - Neben den Terroranschlägen des 11. September hat in den vergangenen Jahren kaum ein Ereignis die Weltpolitik so beeinflusst wie der Krieg um den Irak. Am 19. März 2008 jährt sich der Kriegsbeginn zum fünften Mal. Für die ARD-Korrespondenten im Nahen Osten und in den USA ist dieser Jahrestag Anlass, sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Die 45-minütige Reportage "Die gescheiterte Mission" am 16. März um 23.30 Uhr beleuchtet die Situation im Irak, aber auch die Folgen des Krieges in den USA. SWR-Korrespondent mehr...

  • AWO ehrt Hans-Jochen Vogel mit Friedenspreis / Gerhard Schröder und Wilhelm Schmidt würdigen Verdienste Vogels für Deutschland im Rahmen eines Festaktes Berlin (ots) - In Würdigung seiner Verdienste um die Bewahrung des inneren Friedens in Deutschland, seines Einsatzes für Menschenwürde, Demokratie und Toleranz sowie seines entschlossenen Eintretens gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) heute den ehemaligen SPD-Parteivorsitzenden und Bundesminister a.D. Hans-Jochen Vogel mit dem Heinrich-Albertz-Friedenspreis ausgezeichnet. In ihren Reden hoben Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder und der AWO-Bundesvorsitzende Wilhelm Schmidt vor allem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht