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Sonnleitner übt harsche Kritik an Preisstrategie für Butter - Lebensmittelhandel missbraucht seine Marktmacht

Geschrieben am 11-03-2008

Berlin (ots) - Heftigste Kritik an den von einigen Discountern
aktuell vorgenommenen Preissenkungen für Butter hat der Präsident des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, geübt. Die
Butterpreise würden vom Lebensmitteleinzelhandel immer wieder als
Lockvogelangebote missbraucht. Angeführt von Aldi und Lidl hätten
mehrere Discounter in der vergangenen Woche die Preise für Butter
wieder auf 79 Cent pro 250-Gramm-Packung gesenkt. "Die Discounter
hatten brachiale Machtmarkt eingesetzt", erklärte Sonnleitner. Bis
Ende vergangenen Jahres war der Butterpreis an der Ladentheke auf
1,19 Euro gestiegen. Mit dem aktuellen Absturz des Butterpreises wird
das niedrige Preisniveau vor den Preiserhöhungen 2007 wieder
erreicht.

"Was bei den Butterpreisen abläuft, bedeutet eine Provokation der
deutschen Milchbauern", betonte Sonnleitner. Die Molkereien hätten
noch keine ausreichende Gegenmacht, sich gegen eine solche
Preisstrategie des Lebensmitteleinzelhandels zu behaupten. Die
Milchbauern würden deshalb den Molkereien bei ihren anstehenden
Preisverhandlungen mit dem Handel demonstrativ den Rücken stärken.
Notwendig sei die Rückkehr zu höheren Butterpreisen bei Ablauf der
jetzt geschlossenen Verträge in zwei Monaten, forderte Sonnleitner.
Die Milchbauern seien auf das höhere Milchgeld "existenziell
angewiesen", auch weil seit Ende 2006 die Produktionskosten vor allem
bei Futtermitteln im Durchschnitt um 6 Cent je Kilogramm Milch
gestiegen seien. Diese Kostensteigerungen müssten an Molkereien und
Handel in der Kette weitergegeben werden.

Sonnleitner schloss nicht aus, dass es andernfalls zu
demonstrativen Aktionen vor den Logistikzentralen des
Lebensmitteleinzelhandels kommen könne. Der Lebensmitteleinzelhandel
dürfe eine temporäre und saisonal übliche Marktsituation nicht
ausnutzen und längerfristige Verträge zum Nachteil der deutschen
Milcherzeuger abschließen. Ab Mai/Juni 2008 werde sich die
gegenwärtige Schwäche des Milchmarktes wieder legen, spätestens dann
würden wieder höhere Preise möglich sein. Weltweit sei die Nachfrage
vorhanden und die Aussichten auch auf dem europäischen Markt für
Milch und Milchprodukte ausgesprochen gut.

Kritik übte der Bauernpräsident auch an der Darstellung des
Statistischen Bundesamtes und entsprechenden Schlagzeilen der Medien
über steigende Lebensmittelpreise. Zu den Januarpreisen sei ein fast
8-prozentiger Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat kommuniziert
worden. Die Realität bei den Butterpreisen zeige aber, dass die
Preise einzelner Lebensmittel sich schneller nach oben und unten
veränderten. Deshalb hätte das Bundesamt realitätsnäher einen
Vergleich zum Vormonat vornehmen sollen. Die Preise für Milch- und
Molkereiprodukte seien im Januar gegenüber Dezember um 1,6 Prozent
gestiegen, bei Fleisch und Fleischwaren sogar nur um 0,3 Prozent.
Diese beiden großen Lebensmittelbereiche hätten sich somit jüngst
wieder unter der allgemeinen Inflationsrate entwickelt und wirkten
wieder als Inflationsbremse. Dies müsse in der Öffentlichkeit auch so
dargestellt und gesagt werden, erklärte Sonnleitner.

Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6599
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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