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Kölner Stadt-Anzeiger: Historiker Wehler bricht mit der SPD

Geschrieben am 05-03-2008

Köln (ots) - Der prominente Bielefelder Historiker Hans-Ulrich
Wehler, seit Jahrzehnten Unterstützer der Sozialdemokratie, hat nach
eigenen Worten mit der SPD ge-brochen. "Man kann sich auf das
mehrfach gegebene Versprechen von SPD-Politikern, mit der Linken
nicht zusammenzuarbeiten, nicht verlassen", sagte der 77-Jährige dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Ein solches
Versprechen wäre auch, wenn es mit Blick auf die Bundestagswahl 2009
abgegeben würde, nicht mehr vertrauenswürdig." Anlass für Wehlers
Abkehr ist die von Parteichef Kurt Beck sowie dem SPD-Parteirat
freigestellte und von der hessischen Spitzenkandidatin Andrea
Ypsilanti aktiv betriebene Öffnung gegenüber der Linkspartei. Wehler
war zwar nie Mitglied der SPD, gehörte aber seit den 60er Jahren zum
engagierten intellektuellen Unterstützungsmilieu der
Sozial-demokratie.
Seinen Abschied von der SPD begründet der Historiker auch mit seiner
Ein-schätzung der Linkspartei: "Mir ist unbegreiflich, wie man mit
einer Partei, deren Mitglieder immer noch zum großen Teil aus der SED
kommen, die eine ungeklärte Haltung zu ihrer eigenen Vergangen-heit
und zur linkstotalitären Diktatur hat, eine Zusammenarbeit auch nur
ins Auge fassen kann." Im übrigen sei die Linkspartei "radikal
etatistisch": "Alles soll der Staat machen, aber sie sagen nicht, wo
die vielen Milliarden herkommen sollen." Scharf kritisierte Wehler
auch die Vorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft.
Sie habe bereits vor Beck angekündigt, notfalls mit der Linkspartei
zusammen den NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers zu stürzen. "Sie
will um jeden Preis an die Macht". Mit dieser Strategie aber sei die
Niederlage der Partei in der nächsten Landtagswahl programmiert:
"Rüttgers kann sich beruhigt zurück-lehnen." Das gelte auch für den
Bund: "Meine Prognose: So, wie die SPD sich jetzt verhält, ist keiner
mehr im Stande, Frau Merkel zu schlagen."

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
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Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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