(Registrieren)

Karel Schwarzenberg: "Russlands Entwicklung beunruhigt mich"

Geschrieben am 05-03-2008

Hamburg (ots) - Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg
ist von Russlands autokratischer Entwicklung beunruhigt und fordert
zu einer Politik der Verflechtung aber auch Konfrontation gegenüber
Russland auf. "Man sollte auf allen Ebenen - nicht nur ganz oben -
mit den Russen Kontakt halten und rege wirtschaftliche Beziehungen
pflegen. Man muss aber machtpolitischen Ansprüchen klar entgegen
treten", sagt Schwarzenberg in einem Interview mit der ZEIT.

Die jüngsten russischen Drohgebärden gegen das geplante
US-Raketenabwehrsystem in Polen und Tschechien sieht Schwarzenberg
als Ausdruck reiner Geopolitik. "Russland meint, bei den ehemaligen
Ländern des Warschauer Pakts ein gewisses Einspruchsrecht zu haben.
Ich habe nie ein Wort russischen Protestes gegen den gleichen Radar
gehört, der in England oder in Grönland stationiert ist." Dass
Russland nun seine Raketen auf Polen und Tschechien richten wolle,
überrasche ihn nicht. "Es hat nie jemand gefragt, worauf diese
Raketen eigentlich gerichtet sind. Es ist sehr nett, dass die Russen
jetzt mitteilen, dass sie auf uns zielen."

Die EU fordert Schwarzenberg zu einer gemeinsamen Energiepolitik
auf. "Warum werden Bestimmungen über Käse oder Schnaps in Brüssel
getroffen, wichtige Sachen wie die Energiepolitik aber von den
Nationalstaaten bestimmt?" Nicht nur gegenüber Russland sei eine
gemeinsame Position notwendig. Die über Polen hinweg von Deutschland
und Russland beschlossene Ostseepipeline war aus Sicht Schwarzenbergs
"ein schwerer politisch-psychologischer Fehler". Der tschechische
Außenminister: "Gewisse Schwierigkeiten, die es heute im
polnisch-deutschen Verhältnis gibt, gehen auf diese unglückselige
Pipeline zurück."

Auf die Frage, ob die EU eines Tages auch die Ukraine als
Mitgliedsland aufnehmen solle, sagt Schwarzenberg: "Unbedingt. Wann
allerdings Europa und die Ukraine dazu reif sind, ist eine andere
Angelegenheit."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 11 vom 6. März 2008 senden
wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

123893

weitere Artikel:
  • Helmut Schmidt wollte in seiner Amtszeit keine Ausländerfeindlichkeit provozieren Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt hat schon 1974 vorausgesehen, dass die "Deutschen es nicht fertig bringen würden, alle Türken zu integrieren". Dem ZEITmagazin LEBEN sagt er: "Wir hätten ihnen schulische Bildung geben müssen. Wir hätten ihnen alle möglichen Türen öffnen müssen. Das haben wir aber nicht getan." Die Deutschen hätten nicht erkannt, dass viele Ausländer auf Dauer hierbleiben wollten: "Ich habe die weitere Zuwanderung von Ausländern gestoppt, ganz leise, weil ich keine Ausländerfeindlichkeit mehr...

  • Siebert: Wehrsolderhöhung im Verteidigungsausschuss beschlossen Berlin (ots) - Zur heute beschlossenen Wehrsolderhöhung erklärt der Verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bernd Siebert MdB: Der Verteidigungsausschuss hat heute eine Erhöhung des Wehrsolds um 2 Euro pro Tag beschlossen. Die Erhöhung tritt rückwirkend zum 01. Januar 2008 in Kraft. Sie bringt unseren Wehrpflichtigen einen Einkommenszuwachs um bis zu 27 %. Eine Erhöhung des Wehrsolds war schon lange überfällig. Seit 1999 hat es hier keine Steigerung mehr gegeben. Der Antrag der Koalitionsfraktionen wurde mehr...

  • Donnerstag, 6. März 2008, 22.15 Uhr PHOENIX Runde Kein Aufschwung für alle? - Streik für mehr Geld Bonn (ots) - Verdi legt Deutschland lahm. Diese Woche streiken die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und Nahverkehr in vielen Teilen Deutschlands. Busse bleiben im Depot, Flüge werden gestrichen. Auch die Lokführergewerkschaft GDL ruft zum Arbeitskampf auf, nachdem die Tarifverhandlungen gescheitert sind. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung gibt es Hinweise darauf, "dass das Lohnspektrum in Deutschland zunehmend nach unten ausfranst" und der Aufschwung bei den Bürgern nicht ankommt. Ist der Aufschwung sozial ungerecht? mehr...

  • Dieselfilterskandal: Gabriel gesteht Scheitern der Austauschaktion Berlin (ots) - Vor dem Umwelt- und Verkehrsausschuss gesteht der Umweltminister, dass die von ihm favorisierte "Kulanzregelung" nicht funktioniert und verzichtet dennoch auf konsequente Rückrufaktion und Widerruf der Betriebserlaubnis für Betrugsfilter - Deutsche Umwelthilfe befürchtet nachhaltigen Schaden für Auto-Abgasreinigung in Deutschland - Interne Dokumente belegen, dass Staatssekretär und Abteilungsleiter im Umweltministerium schon im August 2006 eine Veröffentlichung "negativer Prüfergebnisse" bestimmter Filtersysteme fürchteten mehr...

  • Gehb: Schwer verständlich, aber rechtsstaatsgemäß Berlin (ots) - Zum heutigen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts in der Angelegenheit "Prozeßkostenhilfe Kindsmörder Gäfgen" erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB: Der rechtskräftig zu lebenslanger Freiheitsstrafe unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilte Kindsmörder Gäfgen hat sich vor dem Bundesverfassungsgericht mit Erfolg dagegen gewendet, dass ihm Prozeßkostenhilfe für eine gegen das Land Hessen gerichtete Amtshaftungsklage, mit der er ein angemessenes mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht