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Tausende Solar-Jobs in Handwerk und Mittelstand in Gefahr

Geschrieben am 05-03-2008

Berlin (ots) - BSW-Solar und ZVEH: Deutliche Nachbesserungen bei
EEG-Novelle unverzichtbar - Solarförderung nicht noch schneller
absenken!

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) und der
Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen
Handwerke (ZVEH) fordern die Bundesregierung auf, von der geplanten
drastischen Absenkung der Solarförderung Abstand zu nehmen. Durch die
für 2009 abrupt geplante Beschleunigung bei der Rückführung der
Solarförderung im Zuge der Novellierung des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) könnten ab 2009 mehrere Tausend
Arbeitsplätze insbesondere im Handwerk verloren gehen, so Vertreter
beider Unternehmensverbände anlässlich einer gemeinsamen
Pressekonferenz am 5. März in Berlin.

"Das Handwerk baut in Deutschland die modernsten Kraftwerke der
Zukunft und ist eine tragende Säule für Klimaschutz und
Versorgungssicherheit. Eine zu schnelle und abrupte Absenkung der
Solarförderung gefährdet den heimischen Solarmarkt und damit eine
Vielzahl der rund 20.000 in diesem Segment Beschäftigten im
Handwerk", so Wolfgang Schmitt, Mitglied des Vorstands des ZVEH.
Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar, pflichtet ihm bei und
ergänzt: "Unsere Branche ist erfolgreich dabei, die Kosten für
Solarstrom Jahr für Jahr weiter zu senken." In der im Gesetzesentwurf
vorgesehenen Größenordnung seien Einsparungen jedoch bis 2009 nicht
leistbar. Körnig: "Ein erheblicher Teil der durch Wachstums- und
Rationalisierungsfortschritte erzielten Einsparungen wird durch
explodierende Rohstoffkosten und verschlechterte
Finanzierungskonditionen wieder aufgefressen, wie eine aktuelle
Studie belegt."

Zudem seien nach Angaben der Internationalen Energieagentur die
Preise für Solarstromanlagen in Deutschland bereits heute im
internationalen Vergleich am niedrigsten. Solarstrom vom eigenen Dach
werde im Verlauf der nächsten zehn Jahre günstiger als
konventioneller Strom aus der Steckdose. Der Kabinettsentwurf zur
anstehenden Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes sieht
vor, im Jahr 2009 die Solarstromförderung nicht wie bisher um fünf
Prozent im Jahr zurückzuführen, sondern um bis zu 9,8 Prozent.

Mit der geplanten Degressionsverschärfung für die Vergütung von
eingespeistem Solarstrom setze die Bundesregierung leichtfertig
Deutschlands Führungsposition beim Ausbau Erneuerbarer Energien aufs
Spiel. Der Bundestag müsse die geplante Gesetzesänderung dringend
nachbessern, um weiterhin einen zügigen Ausbau qualitativ
hochwertiger Solaranlagen in Deutschland zu gewährleisten, so die
übereinstimmende Forderung von BSW-Solar und ZVEH. Gleichwohl
bekennen sich beide Verbände zu einer weiteren kontinuierlichen
Absenkung der Solarförderung für neu installierte
Photovoltaikanlagen. Durch technologischen Fortschritt bei Fertigung
und Produktentwicklung könne diese auch etwas beschleunigt werden,
keinesfalls jedoch so plötzlich und in derartig großen Schritten.
"Die Politik muss dabei nicht nur einzelne Hersteller, sondern die
gesamte solare Wertschöpfungskette im Auge haben, an deren Ende der
Installateur einer Solarstromanlage steht", so Körnig.

Schmitt gibt zu bedenken: "Heute sind je nach Anlagengröße 25 bis
30 Prozent der Gesamtkosten einer PV-Anlage handwerkliche
Werkleistungen. Dieser Kostenblock ist bereits kostenoptimiert und
nicht weiter zu reduzieren." Im Vertrauen auf verlässliche und faire
Rahmenbedingungen hätten sich in den vergangenen Jahren tausende
Elektrohandwerker für die Installation von Photovoltaikanlagen
qualifiziert und erhebliche Investitionen getätigt. "Die Politik darf
uns jetzt nicht im Regen stehen lassen", so Schmitt. Es sei nicht zu
verstehen, dass die Bundesregierung einerseits die
Technologieführerschaft bei Erneuerbaren Energien für sich
beansprucht und andererseits Handwerk und Mittelstand zuverlässige
Geschäftsgrundlagen entzieht.

Schmitt weiter: "Die Photovoltaik ist ein wichtiges Geschäftsfeld
des Elektrohandwerks, sie sichert Arbeitsplätze und schafft neue
Jobs. Jeder dritte Elektrobetrieb ist inzwischen auf diesem Gebiet
tätig. Die von der Bundesregierung geplante massive und abrupte
Veränderung der Förderung wird zu einer rückläufigen Entwicklung des
Solarmarktes in Deutschland führen und bedroht viele berufliche
Existenzen im Handwerk."

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz regelt die Einspeisung von
Solarstrom ins öffentliche Netz und gewährt den überwiegend privaten
Betreibern dafür eine Vergütung oberhalb des Steckdosenpreises.
Dadurch wird die Investition in eine Solarstromanlage für den
Betreiber wirtschaftlich. Durch das bisherige Vergütungssystem hat
sich Deutschland zum größten Solarmarkt der Welt entwickelt und eine
wesentliche Anschubhilfe auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit von
Solarstrom geleistet.

Originaltext: Bundesverband Solarwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15347.rss2

Pressekontakt:
Interviewanfragen:

BSW-Solar, Carsten Körnig (GF), Dr. Sebastian Fasbender,
Pressesprecher,
Tel. 030/2977788-30, presse@bsw-solar.de

ZVEH, Wolfgang Schmitt, Vorstandsmitglied ZVEH, Petra Schmieder M.A.,
Pressesprecherin, Tel. 069/247747-28


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