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Fehleinschätzung: E.ON Netzverkauf führt nicht zu sinkenden, sondern steigenden Strompreisen

Geschrieben am 03-03-2008

München (ots) - Die Trennung von Erzeugung und Netzbetrieb im
Energiebereich soll mehr Wettbewerb schaffen und die Strompreise
senken. Eine aktuelle Analyse der Consline AG zeigt jedoch, dass die
Netzentgelte in Zukunft eher steigen dürften, und zwar gerade durch
den Verkauf an unabhängige Investoren.

Mit dem von E.ON angekündigten Verkauf der deutschen
Höchstspannungsnetze werden zwei zentrale Forderungen der
Wettbewerbshüter erfüllt: Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer beim
Netzzugang und Offenlegung der netzbezogenen Kalkulationen ohne
irgendwelche Konzernverrechnungen.

Die immer wieder publizierte These, mit dem Unbundling wären
sinkende Netzentgelte bzw. fallende Strompreise verbunden, basiert
jedoch nach Ansicht von Klaus Kreutzer, Energieexperte der Consline
AG, auf einer Fehleinschätzung: "Durch den Eigentümerwechsel ändert
sich nichts am Monopol der Netze. Da sich parallele Leitungen nicht
rechnen, gibt es auch nur einen Anbieter für den Stromtransport von A
nach B." Da somit auch der neue Eigentümer keinen Wettbewerber hat,
gibt es keinen Grund, die Netzentgelte zu senken. Auch die
Regulierungsbehörde kann sinkende Netzentgelte nur fordern, soweit
entsprechende Kostensenkungen unterstellt werden können.

Die Analyse der Consline AG zeigt aber, dass gerade durch den
Verkauf der E.ON Höchstspannungsnetze die Netzkosten nicht sinken.
Der Käufer des E.ON Netzes wird in nächster Zeit erhebliche
Investitionen tätigen müssen. Allein zwischen 2008 und 2016 planen
die Versorger Ausbau- und Erneuerungsinvestitionen von fast 6,3 Mrd.
Euro. Gesteigert wird der Investitionsbedarf auch durch die hohen
Anforderungen aus der Einspeisung - politisch gewünschter -
alternativer Stromerzeugung. Auf das E.ON Hochspannungsnetz bezogen
können die Investitionen leicht die Höhe des geschätzten
Verkaufspreises von 1,8 Mrd. EUR erreichen oder sogar übertreffen.

Befreit von den Vorwürfen einer intransparenten Konzernverrechnung
und Ungleichbehandlung wird ein Investor diese Kosten der
Regulierungsbehörde nachweisen und letztlich an den Markt
weitergeben. Ohne eine hinreichende Rendite würden nicht so viele
Investoren Interesse an dem Kauf der E.ON Netze haben.

Klaus Kreutzer folgert weiter: "Wenn aber erst ein unabhängiger
Investor höhere Kosten nachgewiesen und höhere Netzentgelte
durchgesetzt hat, ist das ein Dammbruch für die anderen
Netzbetreiber: Auch wenn RWE, EnBW oder Vattenfall dem E.ON Beispiel
nicht folgen, werden sie den neuen, unabhängigen Netzbetreiber als
Argumentationshilfe für eigene Kosten- und Preissteigerungen
benutzen."

Die Analyse der Consline AG wird auch dadurch gestützt, dass in
Märkten mit Unbundling die Netzentgelte nicht niedriger sind als in
Deutschland. Auch die vorgeschlagene Lösung eines Netzbetreibers im
Bundesbesitz wird das Dilemma nicht lösen, da das Kostenmanagement
unter staatlicher Kontrolle nicht effizienter wird. Gleichzeitig
besteht die große Gefahr, dass Erträge und Preissteigerungen zum
Stopfen von Haushaltslöchern genutzt werden.

Über Consline:

Die Consline AG ist spezialisiert auf Markt- und
Wettbewerbsinformationen für die Energiebranche und erarbeitet
Analysen und Prognosen für führende Energieunternehmen.

Originaltext: Consline AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/28739
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_28739.rss2

Pressekontakt:
Consline AG
Dr. Dirk Schachtner
Leonrodstraße 68
80636 München
Tel.: +49 (89) 30 63 65-29
Fax: +49 (89) 30 63 65-28
eMail: contact@consline.com
Internet: www.consline.com


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