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DPhV warnt anlässlich der KMK-Sitzung vom 6./7.3. 2008: "Flexibilisierung" bedeutet weiteren Qualitätsverlust beim G 8!

Geschrieben am 03-03-2008

Berlin (ots) - Anlässlich der bevorstehenden Sitzung der
Kultusministerkonferenz hat der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter
Meidinger die Bildungsminister der Länder dringend aufgefordert, den
von einigen Ministerpräsidenten geforderten Unterrichtskürzungen am
Gymnasium nicht zuzustimmen.

Den von der KMK dabei ins Spiel gebrachten Begriff der
"Flexibilisierung" der Stundentafeln nannte Meidinger dabei falsch
und verschleiernd. Er betonte: "Schon jetzt wird den Bundesländern
gestattet, von der vorgeschriebenen Höchstzahl von 265
Jahreswochenstunden um 5 nach unten abzuweichen. Eine weitere
Aufweichung würde dazu führen, dass deutsche Abiturienten die
wenigsten Unterrichtsstunden in Mitteleuropa bis zum Abitur haben. So
lässt sich die allgemeine Studierfähigkeit auf Dauer nicht
gewährleisten!"

Das Argument einiger Landesregierungen, es komme hinkünftig mehr
auf exemplarisches Lernen und weniger auf Inhalte an, bezeichnet der
Verbandschef als substanzlos und oberflächlich. "Niemand kann
erklären, was exemplarisches Lernen in den Fremdsprachen, in
Mathematik oder Fächern wie Geschichte bedeuten soll. Heißt das, dass
man in Englisch nur noch beispielhaft eine Vergangenheitsform lernt
oder sich in Geschichte auf die exemplarische Behandlung eines
Weltkrieges beschränkt?", sagte Meidinger.

Der Bundesvorsitzende verwies darauf, dass
PISA-Begleituntersuchungen nachgewiesen hätten, dass 40 Prozent der
Leistungsdifferenzen zwischen den Ländern auf die Unterschiede im
Unterrichtsvolumen zurückzuführen seien. "Mit diesen massiven
Stundenkürzungen wird die deutsche Aufholjagd bei PISA demnächst im
Straßengraben landen!", fügte er an.

Besonders ärgerlich nannte es Meidinger, dass das Bundesland
Bayern an die Kürzung von Intensivierungsstunden denke, also genau
die Stunden, die geschaffen wurden, um die höheren Belastungen des G
8 abzufedern und die von der damaligen Staatsregierung als
"Herzstück" des verkürzten Gymnasiums bezeichnet wurden.

Ferner erneuerte der Philologenvorsitzende seine Aufforderung, zum
einen die Probleme am G 8 nicht zu dramatisieren, immerhin seien die
Sitzenbleiberquoten dort gesunken, zum anderen den Gymnasien endlich
die zusätzlichen Betreuungskräfte zur Verfügung zu stellen, die sie
dringend bräuchten.

Meidinger kündigte an, der DPhV werde eventuelle neue Beschlüsse
der KMK genau prüfen. "Sollte sich herausstellen, dass in der Folge
die Studierfähigkeit im G 8 nicht mehr sichergestellt werden kann,
muss der Weg zurück zum neunjährigen Gymnasium neu debattiert werden.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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