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Rheinische Post: Böhmers Erkenntnis

Geschrieben am 24-02-2008

Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz

Wenn Wolfgang Böhmer eine "leichtfertigere Einstellung zum
werdenden Leben" in den neuen Bundesländern feststellt, dann spricht
hier kein Blinder von der Farbe, sondern ein Augen- und Ohrenzeuge
von selbst Erlebtem: Böhmer war zu DDR-Zeiten Frauenarzt, hat also
den bedenkenlosen Umgang mit dem Recht auf Leben zu Beginn des Lebens
noch bestens in Erinnerung.
Dennoch taugt sein Erklärungsversuch im Jahr 19 nach dem Mauerfall
nicht viel. Die heutigen Täterinnen waren damals Kinder. Es steht zu
erwarten, dass Böhmer wie sein Parteifreund Schönbohm vor zwei Jahren
bald ebenfalls ein "Sorry, war nicht so gemeint" nachlegen wird. Auch
Schönbohm hatte einen Grund für die Häufung von Kindstötungen im
DDR-Erbe entdeckt. Seine These von der "erzwungenen Proletarisierung"
griff ebenfalls zu kurz.
Die DDR ist Geschichte. Gegenwart in Deutschland ist jedoch die
unerträglich hohe Zahl von Spätabtreibungen. Es wird befürchtet, dass
im Schnitt jeden Tag ein Kind im letzten Schwangerschaftsdrittel
abgetrieben wird, das eigentlich schon lebensfähig wäre. Vermutlich
werden sich die Empörungs-Rituale auf Böhmer konzentrieren und den
eigentlichen Skandal achselzuckend links liegen lassen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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