(Registrieren)

Saarbrücker Zeitung: Peter Müller fordert schärfere Gesetze gegen ,,Gier" der Manager

Geschrieben am 20-02-2008

Saarbrücken (ots) - Der saarländische Ministerpräsident Peter
Müller (CDU) hat schärfere Gesetze gegen ,,Raffgier" und
,,schmarotzerhaftes Verhalten" im Top-Management großer Unternehmen
gefordert. Müller sagte in einem Interview mit der ,,Saarbrücker
Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe), bei einzelnen Teilen auf der Ebene der
Vorstände und Manager regiere die Gier, die im Einzelfall auch nicht
vor dem Gesetz halt mache. ,,Das ist ein Anschlag auf die Akzeptanz
der sozialen Marktwirtschaft, der mit aller Konsequenz bekämpft
werden muss."
Die Politik dürfe nicht darauf warten, bis die Wirtschaft ihre
Selbstreinigungskräfte aktiviere. Sie müsse die Unternehmen ,,durch
Gesetze zur vollständigen Transparenz verpflichten".
Vorstandsgehälter börsennotierter Unternehmen müssten verbindlich
und ausnahmslos individuell, also bezogen auf jedes einzelne
Vorstandsmitglied, veröffentlicht werden. Bei ihrer Festsetzung sei
zwingend die Hauptversammlung einzubinden. Zudem könne und müsse es
der Gesetzgeber verbieten, dass Vorstandschefs nach ihrem Ausscheiden
in den Aufsichtsrat wechseln. Müller forderte zudem, dass in Zukunft
sowohl Abfindungen als auch Gehälter von Managern nur noch bis zu
einer bestimmten Höhe, etwa eine Million Euro jährlich, von den
Unternehmen als Betriebsausgaben steuermindernd geltend gemacht
werden können. ,,Ich halte alle verfassungsrechtlichen Einwände, die
dagegen vorgebracht werden, für unzutreffend." Müller äußerte sich
dagegen skeptisch zur Forderung, die Höchststrafe für
Steuerhinterziehung von zehn auf 15 Jahre zu erhöhen, forderte aber
eine Ausschöpfung des Rechtsrahmens. Es sei zudem falsch, dass bei
Steuersündern nach einer Selbstanzeige ganz auf Strafe verzichtet
werde. Müller: ,,Wer Steuern in Millionenhöhe hinterzieht, verhält
sich sozial schädlich. Das ist schmarotzerhaftes Verhalten. In diesen
Fällen bei Selbstanzeige generell Strafbefreiung zu gewähren, ist
nicht angemessen."
Der CDU-Politiker sieht in schärferen Regeln für Manager keinen
Standortnachteil für Deutschland: ,,Ein Manager, dessen Handeln
effizient sein mag, aber nicht auch an ethischen Grundsätzen
orientiert, sondern vor allem durch Raffgier geprägt ist, ist kein
guter Manager. Wenn wir den verlieren, brauchen wir ihm keine Träne
hinterher zu weinen."
Müller, der dem CDU-Präsidium angehört, hat seine Thesen in einem
Papier zusammengefasst. Er kündigte gegenüber der Saarbrücker Zeitung
an, dieses in die Beratungen seiner Partei einzubringen.

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57706
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57706.rss2

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49 (0681) 502-2050


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

120980

weitere Artikel:
  • WAZ: BND nicht über Ort und Zeitpunkt der Steuer-Razzien informiert Essen (ots) - In der Steueraffäre um Geldtransfers nach Liechtenstein war der Bundesnachrichtendienst (BND) nach Angaben aus Ermittlerkreisen nicht über Ort und Zeitpunkt der Razzien gegen mutmaßliche deutsche Steuersünder informiert. "An dieser Stelle ist der BND absolut außen vor", erfuhr die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Donnerstagsausgabe) aus Ermittlerkreisen. "Wann, wie oder wo es Razzien gibt, daran ist der BND in keiner Weise beteiligt." Das Parlamentarische Kontrollgremium (PKG) befasste sich am Mittwoch mehr...

  • LVZ: Maas: Bank-Lizenz-Entzug als Druckmittel einsetzen / Die Beckenbauers und Schumachers sind nicht besser als die "Liechtenstein-Connection" Leipzig (ots) - Der saarländische SPD-Chef und Parteivorstandsmitglied Heiko Maas hat die Bundesregierung aufgefordert, dem Liechtensteiner Fürstenhaus Beine zu machen und "ganz nach dem Vorbild der USA den Liechtensteiner Banken keine Lizenz für den deutschen Kapitalmarkt auszustellen, so lange deutsche Kunden in Liechtenstein nicht zur Quellensteuer veranlagt und die persönlichen Kundendaten nicht automatisch dem deutschen Fiskus weitergemeldet werden". Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) meinte Maas zugleich, mehr...

  • Immer mehr Arzneimittel sind zuzahlungsbefreit / Patienten wurden 2007 um 353 Mio. Euro entlastet Berlin (ots) - 20. Feb. 2008 - Patienten können sich immer öfter über zuzahlungsbefreite Medikamente freuen. Im Vergleich zu 2006 sanken die Zuzahlungen der Versicherten um 353 Mio. Euro auf 1,626 Mrd. Euro im Jahr 2007, berichtet die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Die Apotheker freuen sich, dass die Patienten stärker entlastet werden", sagt ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf: "In der Apotheke soll schließlich die Beratung über Risiken und Nebenwirkungen anstelle der Aufklärung über die Mechanik von Zuzahlungen im mehr...

  • Connemann/Bleser/Klöckner/Steinbach: Internationaler Tag der Muttersprache Berlin (ots) - Anlässlich des Internationalen Tages der Muttersprache am 21. Februar 2008 erneuern die Initiatoren der Initiative Sprachlicher Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann MdB, Peter Bleser MdB, Julia Klöckner MdB sowie Erika Steinbach MdB ihre Kritik bezüglich der zunehmenden 'Verdenglischung' der Deutschen Sprache: Durch die Verwendung von Fremdwörtern, insbesondere von Anglizismen, werden zunehmend ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt. Fremdsprachliche Ausdrücke und Begriffe im Schulunterricht, mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Beck zu Ypsilanti-Wahl mit Hilfe der Linkspartei: "Dann machen wir's halt so" Köln (ots) - Mit den Worten "dann machen wir's halt so", hat SPD-Chef Kurt Beck Überlegungen gebilligt, dass sich die hessische SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lässt. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe)unter Berufung auf Teilnehmer eines Abendessens am vergangenen Montag. Beck habe sich auf Überlegungen bezogen, ob die Blockadesituation nach der hessischen Landtagswahl am ehesten durch eine Wahl Ypsilantis mit Hilfe der Abgeordneten von Grünen und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht