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Lausitzer Rundschau: Zu den Ermittlungen gegen Postchef Zumwinkel: Ramponiertes Ansehen

Geschrieben am 14-02-2008

Cottbus (ots) - Noch ist es nicht gänzlich erwiesen, aber die
Verdachtsmomente scheinen sehr groß zu sein. Wenn es stimmt, dass
Klaus Zumwinkel, der seit 1990 an der Spitze der Deutschen Post
steht, eine Million Euro an Steuern hinterzogen hat, dann erhält
nicht nur das Klischee von der geldgierigen Manager-Gesellschaft neue
Nahrung. Es würde auch die Frage aufwerfen, ob die vielen Debatten,
die in den vergangenen Jahren über die Selbstbedienungsmentalität der
Reichen in den Konzernvorständen geführt wurden, nicht gänzlich ins
Leere liefen. Da dürften sich dann viele fragen, ob diejenigen, die
Menschen führen, Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen und
kraft ihrer Bildung mit gutem Beispiel vorangehen sollten, nicht in
Wirklichkeit diejenigen sind, die durch größtmöglichen Egoismus
glänzen. Dies wäre, natürlich, eine unzulässige Verallgemeinerung.
Darauf wird aber der Volkszorn angesichts der Häufung von Fällen der
Misswirtschaft oder Bereicherung in den obersten Führungsetagen keine
Rücksicht nehmen. Zwar ist es gut, dass die Justiz in diesem Land
auch hochgestellte Personen verfolgt. Aber das reicht nicht. Die
Menschen wollen wissen, was das für Leute sind, die für höhere
Renditen Arbeitsplätze streichen und dabei doch stets nur ihren
eigenen Vorteil im Kopf haben.
Es sind die Zumwinkels, die das Land nach links abdriften lassen. Der
Mann hat ein Jahreseinkommen von drei Millionen Euro. Hinzu kommen
Bezüge aus fünf Aufsichtsratsmandaten. 2007 löste er zudem
Aktienoptionen im Wert von 4,7 Millionen Euro ein. Von solch einem
Einkommen sollte der Mensch gut leben können, wenn er kein Nimmersatt
ist. Zumwinkel hat diesem Land keinen guten Dienst erwiesen. Er hat
mehr als sein eigenes Ansehen ramponiert.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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