(Registrieren)

Börnsen/Michalk: SED-Diktatur -Aufklärung ohne Wenn und Aber - Breiter, tiefer, konkreter

Geschrieben am 13-02-2008

Berlin (ots) - Anlässlich der Vorstellung des achten
Tätigkeitsberichts der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen im
Kultur- und Medienausschuss des Deutschen Bundestages erklären der
kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und die zuständige
Berichterstatterin, Maria Michalk MdB:

Nach wie vor wissen wir zu wenig über das perfide
Unterdrückungsregime der SED-Diktatur. Nach wie vor sind
Instrumentarien, Mechanismen und Netzwerke des Unrechtsregimes nicht
genügend aufgearbeitet und bekannt. Insbesondere Jugendliche in ganz
Deutschland wissen nur wenig über die DDR und die SED-Diktatur, so
aufgedeckt durch die Studie des Forschungsverbundes SED-Staat an der
Freien Universität Berlin. Erschreckend dabei: Die Trennlinien
zwischen Demokratie und Diktatur sind vielen nicht bekannt. Die DDR
wird von vielen mit einer sozialen Kuschelecke assoziiert.
Unterdrückung und Verfolgung, fehlende Gewaltenteilung oder die
Nichtachtung von Menschenrechten - all das wird in den Schulen
offensichtlich noch nicht ausreichend vermittelt. Interessant: Je
mehr konkretes Wissen über die DDR vorhanden ist, desto mehr Schüler
lehnen die SED-Diktatur ab.

Wir sind es den Opfern der Diktatur schuldig, dass ihre Schicksale
aufgearbeitet werden, aber wir schulden es auch der Zukunft unseres
Landes, dass die Aufarbeitung des SED-Unrechts und die Vermittlung
der Erkenntnisse nicht nur fortgesetzt, sondern auf eine breitere
Grundlage als bisher gestellt und vertieft wird. Nur wer die Werte
einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft kennt und sich ihrer
in Abgrenzung zu einer Diktatur bewusst ist, nur der wird sie
verteidigen.

Die Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen leistet dafür einen
unverzichtbaren und hoch einzuschätzenden Beitrag, wie auch der achte
Tätigkeitsbericht es nachweist. Die Erfassung, Erschließung und
Auswertung der Stasiunterlagen muss in jedem Fall fortgesetzt, nach
unserer Auffassung aber vertieft und in einen größeren Kontext
gestellt werden, den der gesamten SED-Diktatur. Denn es war diese
Diktatur, die die unmenschliche Bespitzelung durch die Stasi
verursacht hat. Wir werden die BStU in ihrer Tätigkeit dabei aktiv
begleiten und erwarten für die gesamte Forschung einen noch besseren
Zugang. Entsprechend ihrer Aufgabenstellung durch den Deutschen
Bundestag benötigt die BStU mit ihren vier Abteilungen und 14
Außenstellen eine angemessene Perspektive.

Das Bundesarchiv ist für eine breit angelegte Aufarbeitung der
richtige Partner: Bereits jetzt lagern dort schon 3.500 Dateien von
z. B. Strafgefangenen und Grenzgängern aus der DDR, gehören zu seinem
Bestand die Abteilung Militärarchiv und die Stiftung Archiv der
Parteien und Massenorganisationen der DDR ebenso wie die Akten der
Zentralstelle Salzgitter mit 42.000 dokumentierten Unrechtshandlungen
der DDR. Sicher ist: Es wird eine weitere Verbesserung des
Aktenzugangs für Opfer und Betroffene geben, auch in regionaler
Hinsicht. Und für die Forschung wird es einen Gewinn bedeuten, weil
das Bundesarchiv einen unzensierten Forschungszugang gewährt.

Bereits 2004 war im Übrigen schon klar, das das Bundesarchiv genau
die passende Institution für die Aufarbeitung des SED-Unrechts ist.
Immerhin hatte Innenminister Otto Schily die BStU 2004 aus seinem
Geschäftsbereich in den des Bundeskulturbeauftragten verlegt, um die
Integration ins Bundesarchiv zu beschleunigen. Schließlich gehört
auch das Bundesarchiv zum Geschäftsbereich des BKM. Und nach den
damaligen Plänen von Kulturstaatssekretär Knut Nevermann sollte diese
Umstrukturierung bereits 2010 abgeschlossen sein.

Die Entscheidung für das Bundesarchiv war damals richtig und ist
es auch heute. Entscheidend aber ist bei allen Überlegungen: Die
Aufarbeitung der SED-Diktatur muss und wird weitergehen. Dafür stand
die Union schon immer, gegen alle politischen Widerstände. Mit uns
wird es keinen Schlussstrich geben!

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

119655

weitere Artikel:
  • Gesetzentwurf zum Handelsverbot für Robbenprodukte an EU weitergeleitet Berlin (ots) - Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettssitzung beschlossen, einen Gesetzentwurf für ein nationales Handelsverbot für alle Robbenprodukte an die EU-Kommission zur Prüfung weiterzuleiten. Die Kommission soll klären, ob die Gesetzesvorlage mit europäischem Recht und Welthandelsrecht vereinbar ist. Der Bundestag hatte am 20. Oktober 2006 eine Gesetzesvorlage für ein Handelsverbot beantragt. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) arbeitet seit Jahren europaweit an der Einführung solcher Gesetze. "Ein Handelsverbot mehr...

  • Börnsen/Grütters: Auswärtige Kulturpolitik wieder mit eigenem Stellenwert Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Befassung mit der Auswärtigen Kulturpolitik im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien erklären der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen MdB, und die Obfrau, Prof. Monika Grütters MdB: Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik hat in dieser Legislaturperiode endlich wieder einen eigenen Stellenwert erhalten. Besonders macht dies der Haushalt 2008 deutlich, mit dem eine Erhöhung dieses Etats im Einzelplan des Auswärtigen Amtes um 82,6 Millionen Euro beschlossen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Fünf-Prozent-Klausel bei Kommunalwahlen Staatsrechtler Battis begrüßt Karlsruher Urteil Halle (ots) - Der Berliner Staatsrechtler Ulrich Battis hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Abschaffung der Fünf-Prozent-Klausel bei Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein begrüßt. "Das war zu erwarten", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Die Prozent-Hürde ist gleichheitswidrig, weil sie verfälscht. Man hat gesagt, das ist gerechtfertigt als Erfahrung aus der Weimarer Republik, um ein arbeitsfähiges Parlament zu haben. Aber auf kommunaler Ebene gibt es überhaupt keine Parlamente. mehr...

  • Paul Schäfer: Afghanistan: Koalition bereitet wahltaktische Mandatstrickserei vor Berlin (ots) - "Bundesregierung und Koalitionsfraktionen bereiten offensichtlich beim Mandat für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr eine wahltaktische Trickserei vor", kommentiert Paul Schäfer, der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Bestrebungen um eine zeitliche Ausweitung des Afghanistan-Mandats. Schäfer weiter: "Mit einer zeitlichen Ausdehnung des Mandats sollen im Herbst diesen Jahres Fakten geschaffen werden, die die Parlamentsentscheidung über weiteren Krieg in Afghanistan auf einen Zeitraum deutlich mehr...

  • Trierischer Volksfreund: Impfstoff gegen gefährliche Blauzungenkrankheit rückt in weite Ferne Trier (ots) - Die deutschen Landwirte müssen offenbar länger als gedacht auf einen wirksamen Impfstoff gegen die gefährliche Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen warten. Wie der "Trierische Volksfreund" (Donnerstagausgabe) berichtet, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium in der Sitzung des Agrarausschusses des Bundestages große Bedenken geäußert, ob der in der Herstellung befindliche Impfstoff wirksam und sicher ist. Das Blatt beruft sich auf Angaben von Sitzungsteilnehmern. Demnach ist wieder völlig offen, wann den heimischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht