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"Embryonenschutz nicht weiter aushöhlen" / Kolpingwerk Deutschland fordert ein Verbot der Einfuhr embryonaler Stammzellen

Geschrieben am 13-02-2008

Berlin (ots) - "Das Kolpingwerk Deutschland fordert die Mitglieder
des Deutschen Bundestages auf, die Einfuhr embryonaler Stammzellen zu
verbieten, in keinem Fall aber die bestehenden Einfuhrmöglichkeiten
noch auszuweiten", erklärt der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes
Deutschland, Thomas Dörflinger (MdB) in Berlin.

"Die Argumente für ein ausnahmsloses Einfuhrverbot embryonaler
Stammzellen sind seit Einführung der Stichtagsregelung im Jahr 2002
zahlreicher statt weniger geworden. Deshalb macht eine
Stichtagsverschiebung keinen Sinn. Es hat sich inzwischen gezeigt,
dass dem Kompromiss aus dem Jahr 2002 Einschätzungen zu Grunde lagen,
die jetzt überholt sind", stellt Dörflinger fest. Die damals
geäußerten Erwartungen an Therapien für bisher unheilbare Krankheiten
und die scheinbare Alternativlosigkeit zur Forschung mit embryonalen
Stammzellen haben sich nicht bewahrheitet", betont der
Bundestagsabgeordnete am Vortag der Bundestagsdebatte in Berlin.

Durch die embryonale Stammzellforschung sei in den letzten Jahren
keine einzige Therapie entwickelt worden. Bei der Forschung mit
adulten Stammzellen gebe es indessen große Erfolge. Die Argumente der
Befürworter einer Verschiebung greifen nach Auffassung des
Kolpingwerkes nicht. Insbesondere eine Verknappung der verfügbaren
Stammzelllinien sei nicht eingetreten. Vielmehr seien statt der
ehemals 16 nunmehr 21 Linien verfügbar. Die älteren Stammzelllinien
seien auch nicht etwa unbrauchbar, wie es oft behauptet werde.
"Professor Schöler aus Münster, einem der vehementesten Befürworter
einer völligen Freigabe der Stammzellforschung, wurde erst vor
wenigen Wochen der Import von zwei der ältesten Stammzelllinien auf
seinen Antrag hin genehmigt. Angesichts dessen sind die Klagen über
die angebliche Unbrauchbarkeit der alten Stammzelllinien völlig
unglaubwürdig", stellt Dörflinger fest.

Daneben sei zu befürchten, dass es nicht bei einer einmaligen
Verschiebung des Stichtags bleibe. "Wir können uns nicht auf die
Ebene der Beliebigkeit begeben, wenn wir glaubwürdig bleiben wollen",
betont Dörflinger. Bundesforschungsministerin Annette Schavan, die
selbst den Antrag auf Verschiebung unterschrieben habe, sei
offenkundig nicht sicher, dass die Verschiebung einmalige Ausnahme
bleibe. Sie habe in einem Interview mit der Rheinischen Post erklärt,
sie halte es für nicht seriös und für falsch, im Bereich der
Forschung von endgültigen Garantien zu sprechen. "Wenn aber die
Befürworter der Stichtagsverschiebung nicht einmal mehr selbst an die
Einmaligkeit glauben, wird es Zeit mit dem Einfuhrverbot ein
deutliches Signal zu setzen. Sonst wird der Embryonenschutz immer
stärker ausgehöhlt", sagt der Kolping-Bundesvorsitzende.

Originaltext: Kolpingwerk Deutschland gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52043
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52043.rss2

Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
Pressesprecher
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-241
Mobil: (0172) 5604303
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de


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