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Aktion Rote Hand will eine Million rote Hände sammeln / UNO-Bericht: Deutschland verletzt Rechte ehemaliger Kindersoldaten

Geschrieben am 12-02-2008

Berlin (ots) - Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf
übt deutliche Kritik am Umgang Deutschlands mit ehemaligen
Kindersoldaten. Darauf wiesen heute die Organisationen terre des
hommes, Aktion Weißes Friedensband sowie die Kindernothilfe aus dem
Deutschen Bündnis Kindersoldaten in Berlin hin. So kommt es vor allem
in Asylverfahren immer wieder zu massiven Kinderrechtsverletzungen.
Weltweit werden etwa 250.000 Kinder als Soldaten eingesetzt.
Besonders dramatisch ist die Situation im neu eskalierenden
Bürgerkrieg in Sri Lanka. Die Aktion Rote Hand will im kommenden Jahr
eine Million rote Hände gegen den Einsatz von Kindersoldaten sammeln.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte der UN-Ausschuss für die Rechte
des Kindes seine "Schlussbemerkungen" zur deutschen Umsetzung des
"Kindersoldaten-Zusatzprotokolls". "Diese Empfehlungen sind eine
Ohrfeige für die Bundesregierung. Die Experten der Vereinten Nationen
kommen zu dem Schluss, dass die Rechte von Kindern im Asylverfahren
in Deutschland massiv verletzt werden - selbst wenn sie als ehemalige
Kindersoldaten Schlimmstes erlebt haben", sagt Ralf Willinger vom
Kinderhilfswerk terre des hommes, Sprecher des Deutschen Bündnisses
Kindersoldaten, einem Bündnis aus 11 Nichtregierungsorganisationen.
Es sei skandalös, dass auch unbegleitete Kinder und Jugendliche in
Deutschland immer wieder wochen- und monatelang in Abschiebehaft
genommen würden. "Wir appellieren an Kanzlerin Angela Merkel, diese
beschämende Praxis zu beenden und die Rechte schwer traumatisierter
ehemaliger Kindersoldaten in Deutschland nicht länger mit Füßen zu
treten", fordert Willinger.

In zwölf Ländern weltweit werden rund 250.000 Kindersoldaten
eingesetzt, darunter in Kolumbien, Kongo und Sri Lanka. Dort hat sich
die Situation nach Beendigung des Waffenstillstandes im Januar erneut
zugespitzt und es ist mit einer verstärkten Rekrutierungspraxis aller
beteiligten Kriegsparteien zu rechnen. "In diesem Bürgerkrieg werden
Kinder seit Jahren als Soldaten missbraucht, und zwar sowohl von den
Rebellen als auch von der singhalesischen Regierung selbst", so
Barbara Dünnweller, Kinderrechtsexpertin der Kindernothilfe und
Sprecherin im Bündnis Kindersoldaten.

Nach einem Bericht des UN-Sicherheitsrates liegt das
Durchschnittsalter dieser Kinder in Sri Lanka bei 15 Jahren. "Die
Bundesregierung und ihre EU-Partner sollen sich in Gesprächen mit der
singhalesischen Regierung dafür einsetzen, dass Kindersoldaten sofort
freigelassen werden und die Verantwortlichen für diese
Kinderrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen werden", so
Dünnweller.

Heute startet die Aktion Rote Hand, die bis zum 12. Februar 2009
weltweit eine Million rote Hände mit Unterschriften gegen den Einsatz
von Kindersoldaten sammeln und an die Vereinten Nationen übergeben
möchte. Die von Deutschland ausgehende Initiative unterstützen
hierzulande terre des hommes, Aktion Weißes Friedensband, die
Kindernothilfe, Netzwerk Afrika Deutschland, Plan International
Deutschland, World Vision Deutschland sowie amnesty international.
Der "Red Hand Day" am 12. Februar erinnert an die Unterzeichnung des
"Zusatzprotokolls Kindersoldaten" zur U-Kinderrechtskonvention am 12.
Februar 2002. Das katholische Hilfswerk Missio, ein Mitglied des
Deutschen Bündnisses Kindersoldaten, wird am Nachmittag 30.000
Unterschriften gegen den Einsatz von Kindersoldaten an das Kanzleramt
übergeben.

Originaltext: Kindernothilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40844
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40844.rss2

Pressekontakt:
Sascha Decker, Pressesprecher Kindernothilfe
Mobil: 01 63/2 34 43 54
Web: www.kindernothilfe.de

Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher terre des hommes
Mobil: 01 71/6 72 97 48
Tel. Presstelle: 05 41/71 01-134
Web: http://www.tdh.de/

Günther Haverkamp, Aktion Weißes Friedensband
Mobil: 01 71/8 37 92 30
Web: http://www.friedensband.de/


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