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'Capital'-Interview mit Daniel Cohn-Bendit und Jorgo Chatzimarkakis: FDP- und Grünen-Politiker plädieren für gemeinsame Koalitionen

Geschrieben am 12-02-2008

Köln (ots) - "Wir müssen uns für Dreier-Konstellationen öffnen" /
Cohn-Bendit lobt Merkel und schließt Jamaika nicht aus /
Chatzimarkakis hält Ampel für möglich

Köln, 12. Februar 2008 - Der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit
und FDP-Bundesvorstandsmitglied Jorgo Chatzimarkakis haben für eine
Zusammenarbeit ihrer beider Parteien in künftigen
Regierungsbündnissen plädiert. "Es könnte klappen - in einer Ampel
mit der SPD eher schlecht als recht, in einem Jamaika-Bündnis mit der
CDU deutlich besser", sagte Chatzimarkakis im Streitgespräch der
beiden EU-Abgeordneten mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe
5/2008, EVT 14. Februar). Die Wähler beider Parteien seien sich
ähnlicher geworden und auch Teile der Programme. "Schwarz-gelbe
Mehrheiten sind künftig unsicher. Deshalb müssen wir uns für
Dreier-Konstellationen öffnen - in Hessen, aber auch bundesweit",
sagte Chatzimarkakis.

Auch Cohn-Bendit erklärte, die kleinen Parteien müssten künftig
lernen, "gemeinsam einen Weg zu gehen". "Es wird in Zukunft Jamaika
geben, es wird die Ampel geben, es wird auch Rot-Rot-Grün geben",
sagte Cohn-Bendit im 'Capital'-Gespräch. In diesen
Dreier-Konstellationen bräuchten die kleinen Partner "eine neue
politische Kultur, in der sie ihre Differenzen nicht leugnen, aber
dennoch zusammenhalten". Sonst würden sie vom großen Partner
gegeneinander ausgespielt. Für Hessen, wo die Regierungsbildung nach
der Landtagswahl vom 27. Januar noch offen ist, lehnte der
Grünen-Politiker allerdings eine Jamaika-Koalition ab: "So wie CDU
und FDP in Hessen aufgestellt sind, haben wir einfach keine
inhaltlichen Gemeinsamkeiten." Statt dessen erneuerte er seinen
Vorschlag, für eine rot-grüne Minderheitsregierung bei Tolerierung
durch die Linke: "SPD und Grüne könnten doch ein halbes Jahr lang
ausloten, für welche Inhalte sie Zustimmung im Landtag finden."

Für die Bundestagswahl im kommenden Jahr schloss Cohn-Bendit
dagegen ein Jamaika-Bündnis nicht aus: "Über 2009 schon heute zu
diskutieren, ist schwierig." Dazu müsse man erst wissen, welche
Personen sich in den Parteien durchsetzen und welche politischen
Linien." Auf die Frage, ob die Grünen mit Bundeskanzlerin Angela
Merkel gut zurechtkommen würden, antwortete er: "Menschlich sicher."
Cohn-Bendit lobte den Führungsstil der Kanzlerin: "Merkel wäre die
fairste Person in einem Bündnis." Inhaltlich wäre es allerdings
"trotz ihrer Klimapolitik schwierig". FDP-Politiker Chatzimarkakis
schloss seinerseits ein Zusammengehen seiner Partei mit
Sozialdemokraten und Grünen für 2009 nicht aus: "Eine Ampelkoalition
im Bund ginge, wenn die SPD im Schröderschen Sinne pragmatisch
ausgerichtet ist." Im Moment sei das allerdings nicht der Fall.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Henning Baethge, Redaktion 'Capital', Tel. 030/20224-294, E-Mail:
Baethge.Henning@capital.de


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