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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Kindergeld/Erhöhung -

Geschrieben am 11-02-2008

Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka. Mit Kindern sind in Deutschland
Wahlen zu gewinnen - oder zu verlieren. Koch in Hessen hat bewiesen,
wie das geht. Jetzt darf bei der CDU ein Wohlfühl-Duo ran:Ole von
Beust und Ursula von der Leyen versprechen ein höheres Kindergeld,
mehr und bessere Betreuung sowie eine verbesserte Kinder- und
Bildungs-Infrastruktur. Die amtierende deutsche Furchen-Kanzlerin
Angela Merkel, die wie immer mehr beobachtet als zu führen, findet
deshalb den Hamburger Wahlkampf ganz toll. Das hat sie aber auch
schon zum "harten Hund" Koch gesagt, als es - ebenfalls mit einer
CDU-Präsidiumserklärung - gegen kriminelle Migrationskinder ging. Für
einen Wahlkämpfer ist das Lob der Chefin also nicht allzu viel Wert.
Aber:Beim Thema Familienpolitik stimmt zumindest die grobe Richtung.
Familie ist Zukunft. Dafür hat die Union ein paar Überschriften zu
bieten, die verfangen. Und, was von großem Vorteil ist in einer sich
zunehmend medial organisierenden Gesellschaft:Mit der
Familienministerin und Vielfach-Mutter ist es der CDU gelungen, die
Themenführung auch personell zu übernehmen. Im Vergleich dazu fehlt
es der SPDnicht nur am prominenten Gesicht zur Politik-Vermittlung in
der Sache. Was viel schlimmer ist, bei der SPDweiß man nicht mehr
genau, ob sie richtige Pläne aus kleinlichem Kalkül oder wegen
ideologischer Festlegungen notfalls auch blockieren will. Dabei ist
doch schon längst klar, es wird etwas mehr Kindergeld mit der
Gieskanne und zusätzliches Geld für eine staatliche Initiative zur
verbesserten Infrastruktur geben. So sehen großkoalitionäre
Kompromisse aus.
Hätte die SPD einen vernünftigen Plan, könnte sie auch verständlich
dafür werben. So aber bleibt es bei der eher wirren Hin- und
Her-Politik. Dabei ist mit Familienpolitik nicht nur Zukunft zu
gewinnen, sondern inzwischen auch der Wähler. Das haben die letzten
Diskussionsmonate gezeigt.
Es ist bewusstseinsmäßig (von wegen "Gedöns") und auch ganz praktisch
(Ganztagsschul-Ausbau) eine Menge geschehen. Die Krippen-Initiative
ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn die SPD aus purer Nervosität
momentan den gegenteiligen Eindruck zu erwecken sucht. Langsam aber
sicher verändern sich Denk- und Verhaltensstrukturen. Irgendwann
werden die Politiker auch wieder lernen, dass es nicht sehr sinnvoll
ist, den Schwerpunkt auf Bildung zu legen, aber gleichzeitig mit
Studiengebühren eine unsoziale Auslese zu fördern. Das ist vor allem
dann merkwürdig, wenn dem Staat mit der Kindergeld-Politik noch immer
Gerhard Schröders Adoptivkinder ebenso viel wert sind wie Kindern in
Hartz-IV-Familien.
Unterm Strich läuft jedoch vieles im Kinder- und Familienbereich
heute wesentlich besser als noch vor einigen Jahren. Das hat die
Kundschaft auf den Geschmack gebracht. Deshalb ist es nur logisch,
dass nun quasi inflationär immer neue Familien-Forderungen
aufgestellt werden. Viele Bürger nehmen sich das Recht, nach lauten
Worten auch Taten zu verlangen.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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