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Hilfsorganisation medico international gegen Bundeswehr-Kampfeinsatz in Nordafghanistan / Wende in der Afghanistan-Politik nötig

Geschrieben am 06-02-2008

Frankfurt/Main (ots) - Die in Afghanistan tätige Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international kritisiert die
Entscheidung der Bundesregierung, Bundeswehrsoldaten für
Kampfeinsätze im Rahmen der sogenannten Quick Reaction Force nach
Nordafghanistan zu entsenden.

Aus Sicht des medico-Geschäftsführers Thomas Gebauer ist die
militärische Strategie gescheitert: "Alle wissen, dass die Probleme
in Afghanistan nicht mit Kampfeinsätzen zu lösen sind und laufen
trotzdem immer weiter in die falsche Richtung. Frieden, Wiederaufbau
und Entwicklung können nur gelingen, wenn die Gewaltspirale beendet
wird."

Notwendig sei ein tragfähiges Wiederaufbaukonzept, um der
afghanischen Bevölkerung Zugang zu Bildung, Gesundheit und Arbeit zu
ermöglichen. Bisher zahlt Deutschland 530 Millionen Euro jährlich für
den Militäreinsatz, aber nur 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau.

"Es müssen alle Leute an den Verhandlungstisch geholt werden -
auch die Taliban. Jede militärische Eskalation verschlechtert die
Sicherheitslage weiter. Das ist die Erfahrung, die wir in den letzten
Jahren gemacht haben", sagt Sönke Widderich, Afghanistan-Koordinator
von medico international.

Als Beitrag zur Demilitarisierung unterstützt die Frankfurter
Hilfsorganisation umfangreiche Minenräumprogramme in Afghanistan.
Seit Juni 2007 wurden fünf Mitarbeiter der lokalen
medico-Partnerorganisationen umgebracht. Seitdem ist in den südlichen
Provinzen mit Ausnahme von Kandahar-Stadt keine Minenräumung mehr
möglich. Dies erhöht die Gefahr von weiteren Minenunfällen und
verhindert damit die Rückkehr zum Alltagsleben.

Originaltext: medico international
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14079
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14079.rss2

Pressekontakt:
Katja Maurer, Tel: 069 94438-29 oder 0171 1221261


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