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Helmut Schmidt gegen schärfere Gesetze bei Jugendgewalt

Geschrieben am 31-01-2008

Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundeskanzler und ZEIT-Herausgeber
Helmut Schmidt lehnt schärfere Gesetze gegen junge Straftäter ab. Dem
ZEITmagazin LEBEN sagt er: "Es sollte nicht darum gehen, die Gesetze
zu verschärfen, sondern mehr um die Einstellung der Richter an
Jugendgerichten. Wir hatten eine Freundin, die hat als eine tüchtige
Psychologin ein Leben lang als Gutachterin gearbeitet. Sie war oft
entsetzt darüber, dass der Richter mehr Verständnis für den
jugendlichen Übeltäter hatte als sie selber. Viel zu häufig
wiederholte Bewährungsfristen, viel zu späte Verurteilung. Die Strafe
muss der Tat auf dem Fuße folgen."

Schmidt glaubt nicht, dass jugendliche Gewalttätigkeit ein
besonders hohes Maß angenommen habe: "Gewalttätige Jugendliche hat es
immer mal gegeben. Die meisten Revolutionen, ob die Französische
Revolution vor zweihundert Jahren, die Revolutionen vor knapp hundert
Jahren in Russland oder etwas später in Deutschland, sind im
Wesentlichen von jungen Leuten getragen worden. Dass junge Leute
aufbegehren gegen Eltern, gegen Lebensverhältnisse, gegen
Autoritäten, ist ganz normal. Auch heute vor dreißig Jahren hatten
wir hierzulande böse Gewalttätigkeiten junger Leute."

Die vielen Ausländern unter den jungen Gewaltverbrechern erklärt
Schmidt so: "Ich kann mir vorstellen, warum das so ist. Einmal sind
junge Ausländer, ähnlich wie alle anderen jungen Leute, geneigt
aufzubegehren. Zweitens leben sie in einer ihnen fremd gebliebenen
Kultur und Gesellschaft. Wenn dann, drittens, hinzukommt, dass sie
arbeitslos oder auf Schwarzarbeit angewiesen sind, dann addiert sich
das alles leicht zu einer etwas höheren Kriminalität als bei jungen
Deutschen."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
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DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
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