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LVZ: Gysi räumt nach Wahlerfolgen Verlust ein: Linke verliert ihren Ruf als reine Ostpartei

Geschrieben am 27-01-2008

Leipzig (ots) - Für Gregor Gysi kommen die Wahlgewinne in
Niedersachsen und Hessen einer Verlustmeldung gleich. In einem
Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte der
Links-Politiker: "Die Linke muss professioneller werden. Das ist
klar. Aber vor allen Dingen verlieren wir unseren Ruf als reine
Ostpartei." Die Ergebnisse hätten gezeigt, es gebe eine enorme
Zustimmung für eine Partei links von der Sozialdemokratie. "Auch in
den Ländern ist jetzt der billige Antikommunismus zu knacken."

Seine Partei müsse nun "schnell feste Strukturen aufbauen, uns in
Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen etablieren". Mit diesem
Wahlsonntag sei das Fünf-Parteien-System in Deutschland deutlich
etabliert. "Das verändert uns und auch die Stellung der anderen
Parteien zu uns." Die anderen Parteien müssten lernen, "wie sie mit
uns, als einziger nicht-neoliberaler Partei, umgehen wollen", meinte
Gysi. "Unser Erfolg und die Niederlage für Herrn Koch ist ein ganz
wichtiges Signal auch nach Europa: Mit Ausländerfeindlichkeit und
Minderheitenhetze lassen sich in Deutschland keine Wahlen gewinnen.
Für die Alternative zu den zwei bürgerlichen Parteien bedeutet das:
Entweder Kurt Beck und die Grünen bleiben bei ihren neoliberalen
Eckpunkten in der Außen- und Innenpolitik, dann geht der linke Block
nicht zusammen. Oder sie korrigieren sich, beispielsweise beim
Auslandseinsatz der Bundeswehr und bei der Agenda 2010 inklusive
Hartz-Gesetze." Wenn es da klare Korrekturen geben werde, "sind wir
bereit zur Mitverantwortung", unterstrich der Fraktionschef.
"Entscheidend ist dabei nicht, was sich drei Parteiführungen denken,
sondern die Stimmung in der Gesellschaft. Die kann dann schon die
linke Alternative organisieren."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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