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"Verlässliche Perspektiven und Zukunftsprogramm für Milchbauern" - DBV veranstaltet Internationalen Milchbauern-Kongress

Geschrieben am 22-01-2008

Berlin (ots) - (DBV) Verlässliche und nachvollziehbare
agrarpolitische Rahmenbedingungen hat der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, in der Milchpolitik gefordert. Auf
dem Internationalen Milchbauern-Kongress des Deutschen
Bauernverbandes (DBV) sprach er sich gegen "wilden Aktionismus in der
Milchpolitik" aus. Die eingesetzten Kapitalbeträge in der
Milchproduktion seien zu hoch, die Investitionszeiträume zu lang und
der Arbeitseinsatz der Milchbauern zu groß für populistische
politische Entscheidungen. "Daher lehnen wir kurzfristige Hektik, wie
die jetzt geplante EU-weite Milchquotenerhöhung kategorisch ab.",
erklärte Sonnleitner. Wer wie die EU-Kommission die Exporterstattung
abschaffen und das Sicherheitsnetz für die Milch-Bauern deutlich
absenken wolle, dürfe dann auch nur den Import von solchen Produkten
auf den europäischen Markt zulassen, die nach den europäischen
Standards und Kriterien erzeugt worden seien.

Sonnleitner sprach sich dafür aus, dass die Milchproduktion in
benachteiligten Regionen unterstützt wird. Die Mittel für ein solches
Programm, das die Milchbauern in benachteiligten Gebieten
unterstützt, würden im Agrarhaushalt zur Verfügung stehen, betonte
Sonnleitner. Hingegen dürfe die Finanzierung nicht zu Lasten anderer
Regionen erfolgen. Eine Erhöhung der Modulation oder die Einführung
der Degression zur Finanzierung dieser aus naturschutz- und
landschaftspflegerischen Gründen gewährten Unterstützung lehnt der
Bauernverband ab.

Der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes, Udo Folgart,
erläuterte die Vorstellung des DBV zur Sicherung der Zukunft der
Milchproduktion, die als 10-Punkte-Programm aus der Bamberger
Milchentschließung in die politische Diskussion eingebracht wurde.
Die konkreten Vorschläge des Bauernverbandes habe EU-Agrarkommissarin
Mariann Fischer Boel bereits aufgenommen und im Januar 2008
klargestellt, dass die Milchbauern nicht nur in den Bergregionen,
sondern in allen Regionen, in denen schwerpunktmäßig Milch erzeugt
werde, in der Übergangsphase unterstützt würden. Diese Übergangsphase
entsteht durch das von den Agrarministern im Jahr 2003 beschlossene
Auslaufen der Milchquotenregelung im Jahr 2015. "Dies ist ein
wichtiger und richtiger Schritt hin zu den vom Deutschen
Bauernverband geforderten Begleitmaßnahmen.", betonte Folgart. Die
Milchproduktion sei die wichtigste Branche in der deutschen und
europäischen Landwirtschaft. In dem struktur- und förderpolitischen
Begleitprogramm für die Milchviehbetriebe hatte der DBV eine Stärkung
der Wettbewerbskraft der Milchviehbetriebe durch zielgerichtete
Investitionsförderungen und durch den verlässlichen Ausgleich der
Standortnachteile in den reinen Grünland- und Mittelgebirgsregionen
vorgeschlagen. Mit der dauerhaften Absicherung der von der
Milcherzeugung erbrachten gesellschaftlichen Leistungen und mit der
Optimierung der Vermarktungsstrukturen bei den Molkereien und den
Milcherzeugern könnten die zukünftigen Herausforderungen gemeistert
werden. Landwirte, die in den kommenden Jahren in die
Milchviehhaltung investieren wollten, benötigten Klarheit über die
Rahmenbedingung in die Investitionsförderungen. Folgart forderte in
diesem Zusammenhang eine Aufstockung der Fördermittel.

Um die Chancen am Markt auch nachhaltig nutzen zu können, bedürfe
es jedoch effizienterer Vermarktungsstrukturen, betonte der
DBV-Milchpräsident. Die fortschreitende Konzentration im deutschen
und europäischen Lebensmitteleinzelhandel verlange von der
Milchwirtschaft eine weitergehende Optimierung ihrer
Vermarktungsstrukturen in Deutschland. Der DBV werde seine
Möglichkeiten nutzen, um den notwendigen Strukturierungsprozess in
der deutschen Molkereiwirtschaft zu begleiten. Entscheiden müssten
aber die Verantwortlichen in den Unternehmen. Die Zusammenführung von
Erzeugergemeinschaften sei ein richtiger Weg. Seit rund 2 Jahren
arbeite der DBV eng mit diesen Erzeugergemeinschaften in den
verschiedenen Bundesländern zusammen, mit dem gegenseitigen Austausch
von Informationen und Marktberichten, aber auch der Diskussion über
Verträge und Vertragsbedingungen. Folgart betonte auch, dass der
Kampf der deutschen Milchbauern in den vergangenen 5 Jahren gegen den
Verkauf hochwertiger Milchprodukte zu Dumpingpreisen erfolgreich
gewesen und in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen sei. Mit diesen
Aktionen des Bauernverbandes habe man die Verbraucher für die
Anliegen der Milchbauern sensibilisiert. Auch sei es gelungen, dass
größere Discounter in den vergangenen Jahren zunehmend auf
Lockangebote aus dem Milchbereich verzichtet hätten. Das Gesetz zum
dauerhaften Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis sei im Dezember
2007 auf Grund der Aktionen der Milchbauern im Bauernverband deutlich
verschärft worden. Seit dem 21. Dezember 2007 seien Lockangebote
damit fast gänzlich verboten, erklärte Folgart.

Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6599
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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