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NABU fordert Korrektur der deutschen und europäischen Biokraftstoffpolitik

Geschrieben am 22-01-2008

Berlin (ots) - Der NABU fordert eine Korrektur der Pläne von
Bundesregierung und EU-Kommission für einen hohen Anteil von
Biodiesel und Ethanol am Kraftstoffmarkt. Zukünftig dürften nur noch
Biokraftstoffpfade gefördert werden, bei denen sichergestellt ist,
dass sie mindestens 50% Treibhausgase gegenüber fossilen Kraftstoffen
einsparen.

Obwohl immer mehr Berichte und Studien den Beitrag der
Biokraftstoffe zum Klimaschutz in Zweifel ziehen, werde an zu hohen
Ausbauzielen festgehalten. "Die Risiken und Nebenwirkungen einer
massiven Anhebung der Biospritquote sind so hoch, dass die
ökologischen Kosten den Nutzen übertreffen werden", so Leif Miller,
Bundesgeschäftsführer des NABU. Die Biokraftstoffziele könnten nur
mit erheblichen Importen aus Drittländern realisiert werden. Die
Auswirkungen auf intakte Ökosysteme wie Regenwälder oder Moore mit
ihrer einzigartigen Artenvielfalt und ihren enormen
Kohlenstoffvorräten seien jedoch besonders verheerend.

Das Klima- und Energiepaket, das die EU-Kommission an diesem
Mittwoch vorlegen will, ziele im Verkehrsbereich zu stark auf
Biokraftstoffe ab, statt Autos und Verkehrssysteme energieeffizienter
zu gestalten. Die EU will den Biokraftstoff-Anteil bis 2020 auf 10
Prozent und die Bundesregierung sogar auf bis zu 20 Prozent steigern.
Nach Ansicht des NABU ist es ein Trugschluss, zu glauben, dass die
Drosselung der Treibhausgas-Emissionen im Verkehr zu einem großen
Teil über die Biokraftstoffe erreicht werden kann. "Ein
Spritschlucker wird auch mit Biosprit nicht umweltfreundlicher. Wir
brauchen klare Vorgaben für effiziente Autos, statt hohe
Biokraftstoffquoten", fordert Miller.

Besonders kontraproduktiv sei die geplante Anrechenbarkeit von
Biokraftstoffen im Rahmen der CO2-Begrenzung von neuen Autos. "Wir
lehnen es ab, dass Neufahrzeuge die anvisierte Zielmarke von 120 g
CO2 je Kilometer bis 2012 unter Zuhilfenahme von Biokraftstoffen
erreichen dürfen, obwohl unklar ist, ob diese Kraftstoffe überhaupt
das Klima entlasten", so Miller. Eine Anrechnung von Biokraftstoffen
verschleiere den zu hohen Verbrauch der Fahrzeuge. Die Einsparung
fossiler Kraftstoffe müsse statt dessen durch technologische
Innovationen am Auto erreicht werden.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, T. 030.284 984-1613


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