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Mitteldeutsche Zeitung: Bildung GEW-Chef wegen "Bildungsghetto"-Kritik unter Druck - Schulleiterin und Politiker empört

Geschrieben am 19-01-2008

Halle (ots) - Mit seiner Kritik an der Bildungspolitik des Landes
gerät Thomas Lippmann, Landeschef der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW), jetzt selbst unter Druck. Das berichtet die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe). Der
GEW-Chef hatte unter anderem Förderschulen "Bildungsghettos" genannt.
Ines Falk, Leiterin der Comenius-Förderschule in Halle, kritisiert
die "absolut inakzeptable Aussage" des GEW-Chefs. Ihre Schüler würden
"mit großer Anstrengung und Einsatzbereitschaft" versuchen, einen
Abschluss zu erreichen. Sie würden durch Lippmanns Äußerungen
diskriminiert, sagte Falk der Zeitung. Ähnlich äußerten sich
Bildungspolitiker der Landtagsfraktionen von CDU cund FDP. Gerry
Kley (FDP) sprach von einem "groben Fehlgriff" Lippmanns. "Dass
Lippmann die Förderschulen als Bildungsghettos bezeichnet, ist der
eigentliche Skandal. Wer solche Wörter benutzt, gehört für mich nicht
an die Spitze einer Gewerkschaft, die diese Einrichtungen vertreten
soll", sagte Eva Feußner (CDU) der Zeitung. Rita Mittendorf (SPD)
hingegen verteidigte Lippmann. "Die Kritik an der GEW ist unsachlich
und überzogen."
GEW-Sprecher Hans-Dieter Klein bemühte sich gestern, die Wogen zu
glätten. Lippmann habe zwar von Bildungsghetto gesprochen. "Er hat
das aber in Anführungszeichen gesagt. Das war nicht als Kritik an den
Förderschulen gemeint, sondern an der frühen Sortierung der Schüler",
so Klein.
Lippmann hatte am Mittwoch kritisiert, dass der Anteil der
Förderschüler im Land zunimmt. "Das ist ein bildungspolitische
Skandal", hatte er geschimpft. Und: In Förderschulen entstünden
regelrechte "Bildungsghettos" mit jungen Menschen ohne
Zukunftschance. Laut GEW hat sich der Anteil der Förderschüler im
Land in den vergangenen zehn Jahren auf 7,5 Prozent fast verdoppelt.
Förderschulen besuchen etwa lernbehinderte sowie geistig oder
körperlich behinderte Kinder und Jugendliche. Laut Kultusministerium
gab es im Schuljahr 2006/2007 rund 14600 Förderschüler.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300


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