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Lausitzer Rundschau: Große Koalition bringt neues Gentechnikgesetz auf den Weg: Irreführung

Geschrieben am 14-01-2008

Cottbus (ots) - Auch wenn das Lob durch Verbraucherschützer und
Umweltverbände für die Einigung zum Gentechnikgesetz gestern aus
berufenem Munde kam - mit dem Kompromiss wird es für die Konsumenten
in den Supermärkten, beim Fleischer und beim Bäcker nicht wirklich
leichter. Zum einen werden Abstandsflächen zwischen gentechnikfreien
und gentechnisch veränderten Feldern vorgegeben, die für die Realität
nicht taugen. Wer glaubt denn schon, dass 150 beziehungsweise 300
Meter hinreichend sind, um die Natur daran zu hindern, Pollen und
Pflanzensamen zu verbreiten. Frankreich hat genau wegen dieser
Risiken gerade den Anbau von Genmais untersagt. Eine
Regierungskommission kam dort zu dem Schluss, dass genveränderte
Pflanzensamen "über Dutzende, sogar Hunderte Kilometer" verteilt
werden können. Verhalten sich gentechnisch veränderte Pflanzen in
Deutschland anders als in Frankreich?
Noch ärgerlicher für den Verbraucher ist jedoch die geplante
Kennzeichnung "ohne Gentechnik". Denn "ohne Gentechnik" heißt nicht
etwa frei von gentechnisch veränderten Zusatzstoffen in der
Tierzucht. So sind etwa Vitamine, Enzyme und Medikamente erlaubt.
Zusätzlich lässt die Bezeichnung "ohne Gentechnik" Verunreinigungen
von bis zu 0,9 Prozent zu, die etwa durch angrenzende Anbauflächen
von Genpflanzen stammen können. Dass diese Verunreinigungen vor allem
über Sojaprodukte längst auch den Weg bis in die Babynahrung
geschafft haben, hat die Zeitschrift "Ökotest" schon im September
vergangenen Jahres bewiesen. Was hindert die Große Koalition daran,
gentechnikfreie Produkte auch mit einer entsprechenden Bezeichnung zu
schützen?
Verbraucher, die bewusst auf gentechnisch behandelte Inhaltsstoffe in
Lebensmitteln verzichten wollen, werden durch den jetzt vorliegenden
Gesetzentwurf in die Irre geführt. Und Bio-Bauern, die es ernst
meinen, werden benachteiligt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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