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Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" kommentiert in seiner Ausgabe vom 11. Januar 2008 das Thema "Tarifrunde im öffentlichen Dienst:

Geschrieben am 10-01-2008

Bremen (ots) - Zum Auftakt der Tarifverhandlungen im öffentlichen
Dienst haben beide Seiten wie erwartet die schweren Geschütze
aufgefahren. Während die Gewerkschaften ver.di und Beamtenbund die
höchste Tarifforderung seit 15 Jahren mit jahrelangem Lohnverzicht
begründen und der Bereitschaft zum Streik untermauern, halten die
Verhandlungsführer von Bund und Kommunen ebenso entschlossen dagegen.
Erst nach einer "deutlichen" Senkung der Forderung in Höhe von acht
Prozent will Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) überhaupt
ein eigenes Angebot der Arbeitgeber ins Spiel bringen. Und die
kommunalen Arbeitgeberverbände verweisen auf ihre leeren Kassen -
Spielraum für höhere Tarife sehen sie nur in ganz "geringem" Maße.
Dieser heftige Schlagabtausch gehört natürlich zum Tarifgeschäft.
Dennoch ist er Indiz dafür, wie schwierig diese Verhandlungen werden.
Gut, dass wenigstens die Termine für die jeweils zweitägigen
Gesprächsrunden, die alle in Potsdam stattfinden sollen, schon
feststehen. Die letzte Runde ist für den 7. März geplant. Abtauchen
durch Vertagen kann also keiner der Kontrahenten so einfach. Das
lässt zumindest auf eine relativ schnelle Lösung hoffen - eine
endlose Streiterei, wie bei der Bahn, könnte uns erspart bleiben.
Möglich ist aber auch ein anderes Szenario, sollten sich die
Tarifparteien absolut nicht näher kommen. Dann drohen für Februar
Warnstreiks, reguläre Arbeitskämpfe stünden Ende März ins Haus. Und
die Drohung von ver.di und Beamtenbund, notfalls dort im öffentlichen
Dienst zu streiken, wo es "wehtut", ist absolut ernst zu nehmen.
Sicher ist: Mit einem Angebot von drei Prozent bei gleichzeitig
deutlich verlängerten Arbeitszeiten, wie es jetzt die
niedersächsischen kommunalen Arbeitgeber angedeutet haben, wird es
keinen Durchbruch geben. Gerade dieser Versuch eines
Koppelungsgeschäfts dürfte die Gewerkschaften wenig erschrecken, sind
doch die Kommunen erst vor wenigen Tagen mit ihrem Versuch, die
Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden zu verlängern, vor dem Berliner
Arbeitsgericht gescheitert.
Sicher ist jedoch auch: Acht Prozent werden die Gewerkschaften nicht
einfahren können. Und auch auf eine einjährige Laufzeit des neuen
Vertrags wird sich der Bund nicht einlassen, schließlich ist in 2009
Wahljahr. Da würden Tarifstreitigkeiten im öffentlichen Dienst ganz
gewaltig stören.

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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