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LVZ: CSU-Chef Huber erhebt für seine Partei Anspruch auf die Kanzlerkandidatur in der Zukunft / Absage an Raufbold-Image / Kritik am Zentralrat der Juden

Geschrieben am 10-01-2008

Leipzig (ots) - Der CSU-Vorsitzende Erwin Huber hat den Anspruch
seiner Partei auf die gemeinsame Kanzlerkandidatur der Union
unterstrichen. Zugleich machte er in einem Interview mit der
"Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) deutlich, dass CDU und
CSU getrennte Aufgaben, aber gemeinsame Ziele haben. "Viele wählen
die CDU, weil es die CSU gibt. Und viele in Bayern wählen die CSU,
weil es die enge Verbindung mit der Schwesterpartei CDU gibt. Wir
ergänzen uns gut. Das wird auch mit dem Vorsitzenden Huber so
bleiben", versprach der CSU-Chef.

Mit Blick auf die zwei gescheiterten Anläufe der CSU, mit einem
Kanzlerkandidaten für die Union die Kanzlerschaft zu erringen, meinte
Huber auf die Frage, ob es auch einen dritten Anlauf geben werde,
sollte die Ära Merkel einmal zu Ende gehen: "Aber natürlich. Das ist
auch die Grundvoraussetzung dieser Partnerschaft. Für 2009 ist völlig
klar: Die amtierende Kanzlerin ist der Kanzlerkandidat der Union.
Aber für Zukunft ist da alles offen. Dann wird die CSU immer
mitmischen." Das sei eine in 60 Jahren bewährte Praxis. So werde es
auch bleiben. Auf die Frage, ob er selbst das noch erleben werde,
antwortete Huber: "Erleben, so hoffe ich, schon." Die Frage, ob er
selbst diese Kanzlerkandidatur anstrebe, beantwortete Huber mit der
Feststellung: "Ich strebe für mich persönlich nicht die
Kanzlerkandidatur an. Für 2009 ist die Frage entschieden."

Die CSU, so Huber, stehe weiterhin für die Erbverwaltung des
konservativen Tafelsilbers der Union. "Wir bekennen uns als eine
wertkonservative, moderne Volkspartei, die in Bayern das gesamte
Spektrum breit abdeckt, die sich aber auch eindeutig zu
wertkonservativen Positionen bekennt. Eine Politik für Familie und
Vaterland, für die Ehe, für die innere Sicherheit, für Patriotismus."

In dem Interview verwehrte sich der Parteivorsitzende gegen das
Klischee vom Raufbold-Image der CSU. "Dieses Raufbold-Image war immer
falsch. Ernsthafte Politik bei klarem Kurs mit deutlicher Aussprache
- das war typisch CSU, das bleibt es auch." Das sei das eigenständige
Profil er Partei. "Wir wollen damit den Erfolg der Regierung Merkel
absichern und über 2009 hinaus in Deutschland regieren. "Sie ist eine
außerordentlich geschickte und effizient arbeitende Politikerin.
Deutschland ist bei ihr sowohl außenpolitisch wie innenpolitisch in
guten Händen. Deshalb wird gerade die CSU alles dafür tun, dass sie
diese Arbeit über 2009 hinaus weiter tun kann." Merkel selber binde
"mit großer Aufmerksamkeit die CSU in den Entscheidungsprozess der
Regierungsarbeit ein", lobte Huber. "Frau Merkel weiß, was sie an
der CSU hat. Ohne eine starke CSU, die 2009 bei der Bundestagswahl
auf über 50 Prozent kommt, wird es eine bürgerliche Mehrheit in
Deutschland nicht geben. Deshalb geht es hier nicht um
Nibelungentreue, sondern um Zukunftsfähigkeit."

Entschieden wies Huber in dem Interview die Kritik des
Zentralrates der Juden an den Unions-Forderungen zur Bekämpfung der
Jugendgewaltkriminalität zurück. Dieser hatte die Unions-Forderungen
mit NPD-Zielen verglichen. "Er darf sich natürlich an der politischen
Diskussion beteiligen. Den Inhalt dieser Aussage verstehe ich jedoch
nicht. Wir können den Inhalt unserer politischen Zielsetzungen auch
nicht davon abhängig machen, ob irgendjemand anderer das kritisiert.
Aber an der demokratischen Kultur von Politikern der CDU und CSU darf
niemand ernsthaft Zweifel erheben", stellte Huber fest.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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