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Rheinische Post: Normenkontrollrat warnt: Massive bürokratische Zusatzbelastung durch Erbschaftsteuerreform

Geschrieben am 08-01-2008

Düsseldorf (ots) - Der Nationale Normenkontrollrat (NKR), besser
bekannt als "Bürokratie-TÜV", übt massive Kritik am Gesetzentwurf zur
Erbschaftsteuerreform. Durch die Reform drohe eine enorme
bürokratische Zusatzbelastung der Unternehmen. NKR-Mitglied Gisela
Färber, Professorin für Finanzwissenschaften an der
Verwaltungshochschule Speyer, äußerte "erhebliche Zweifel, ob der vom
Finanzministerium geschätzte Bürokratieaufwand zutrifft". Das
Ministerium beziffere die jährlichen Bürokratiekosten auf 4,8
Millionen Euro, der NKR halte diese Zahl aber für nicht haltbar,
sagte Färber der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).
Das Ministerium gehe von nur 7000 betroffenen Unternehmen aus. Nach
Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung würden derzeit aber
mindestens 70.000 Unternehmen pro Jahr vererbt, erklärte Färber.
Dabei seien noch nicht einmal Freiberufler und Selbstständige
erfasst, die auch vom neuen Erbschaftsteuerrecht betroffen seien,
weil sie den Wert ihres Unternehmens nachweisen müssten.
"Fragwürdig ist vor allem der vom Finanzministerium geschätzte
Zeitaufwand zur Bestimmung des Ertragswertes eines Unternehmens. Es
setzt dafür nur eine Stunde an. Das halte ich für völlig
unrealistisch", kritisierte Färber. Etliche Steuerberater hielten
selbst zehn Stunden für zu wenig. Schon zehn Stunden Aufwand würden
aber für die vom Ministerium angenommene geringe Unternehmenszahl die
geschätzten Bürokratiekosten von rund 500.000 auf über 5 Millionen
Euro erhöhen. Zudem beauftragten die meisten Unternehmen
Steuerberater damit. "Dabei muss man mit 20.000 bis 40.000 Euro
Kosten für eine Betriebsbewertung rechnen", sagte Färber. "Die
tatsächliche bürokratische Belastung der Unternehmen dürfte deshalb
noch weitaus höher liegen."
Auch auf private Erben komme ein erheblicher bürokratischer
Mehr-Aufwand zu. "Künftig müssen sich die Erben wohl erst mal an den
örtlichen Gutachterausschuss wenden, um die Zeitwerte von Immobilien
nachzuweisen, wofür auch Gebühren fällig werden", sagte die
Finanzwissenschaftlerin.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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