| | | Geschrieben am 30-12-2007 Der Tagesspiegel: Hans-Peter Uhl, innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion:  "Koch hat völlig recht" / Dieter Wiefelspütz, SPD: "Empörend und skandalös"
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 Berlin (ots) - Berlin. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch
 (CDU) hat mit seiner Forderung nach härteren Sanktionen gegen
 straffällige junge Ausländer einen heftigen Streit zwischen Union und
 SPD in der großen Koalition provoziert. Der innenpolitische Sprecher
 der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), warf der SPD im
 "Tagesspiegel" (Montagausgabe) vor, sie verhindere eine
 Gesetzesänderung zur Abschiebung von schwerstkriminellen
 Jugendlichen. "Roland Koch hat völlig recht, wenn er die SPD für
 diese Lücke verantwortlich macht", sagte Uhl dem Tagesspiegel. In den
 sieben Jahren rot-grüner Regierungszeit seien die Schutzbestimmungen
 gegen Abschiebungen "extrem ausgeweitet worden". Bei jugendlichen
 Serienstraftätern wirke die Abschiebung abschreckend, sagte Uhl:
 "Deswegen muss sie möglich gemacht werden."
 
 Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz,
 nannte die Vorwürfe des Ministerpräsidenten an die SPD "empörend und
 skandalös". "Koch ist bekannt für rücksichtslose Wahlkampagnen",
 sagte Wiefelspütz dem Tagesspiegel. "Der Ministerpräsident fürchtet
 um sein Amt, da kommt ihm ein Gewaltverbrechen wie das in Bayern
 gerade recht, um es auszubeuten." Es sei "völlig abwegig", dass Koch
 den Eindruck erwecke, das Straf- und Ausländerrecht sei nicht
 ausreichend. "Wir haben ein lückenloses Instrumentarium, um solche
 Straftaten zu ahnden", sagte Wiefelspütz. Es sei richtig, dass
 jugendliche Straftäter einen höheren Abschiebungsschutz genössen,
 "weil die Probleme in Deutschland entstanden sind und Deutschland
 eine Verantwortung dafür trägt".
 
 FDP-Generalsekretär Dirk Niebel warf Koch einen "aggressiven
 Wahlkampf gegen Ausländer" vor. Dessen Vorstoß zeige deutlich, "wie
 sehr er ein liberales Korrektiv in der Regierung braucht", sagte
 Niebel dem Tagesspiegel. Das geltende Jugendstrafrecht reiche aus,
 wenn man es ausschöpfe.
 
 Scharfe Kritik an Kochs Äußerungen äußerte auch der
 Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde und Mitglied im Islamrat,
 Kenan Kolat. "Das ist purer Populismus und politische Brandstiftung.
 Damit zerstört man den sozialen Frieden", sagte Kolat. Die beiden
 Täter in München müssten allerdings mit der "Härte des Gesetzes"
 bestraft werden.
 Das Begehen von Straftaten sei weder genetisch noch kulturell
 bedingt, sagte die Berliner Anwältin und Autorin Seyran Ates,
 ebenfalls Mitglied der Islamkonferenz "Es liegt oft daran, dass
 Migrantenkinder ihre Position in der Gesellschaft nicht gefunden
 haben. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem." Ates warf Koch
 Einseitigkeit vor. "So ein Populismus führt zu Fremdenfeindlichkeit."
 
 Bei Nennung der Quelle Tagesspiegel stehen Ihnen die genannten
 Zitate zur Verfügung. Nachfragen unter: 030 26009 421.
 
 Herzliche Grüße
 Armin Lehmann
 
 Originaltext:         Der Tagesspiegel
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
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 Pressekontakt:
 Der Tagesspiegel
 Chef vom Dienst
 Thomas Wurster
 Telefon: 030-260 09-308
 Fax: 030-260 09-622
 cvd@tagesspiegel.de
 
 
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