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Lausitzer Rundschau: Wahlkampf in Hessen: RoKo reitet wieder

Geschrieben am 28-12-2007

Cottbus (ots) - Kürzlich hat Roland Koch wieder einmal das
Abendland gerettet. Wenn er die anstehende Wahl gewinne, werde er
umgehend allen Schülerinnen in seinem Bundesland das Tragen des
islamischen Ganzkörperschleiers Burka untersagen, kündigte der
hessische Ministerpräsident kämpferisch an. Ein Anliegen, dessen
besondere Dringlichkeit zum einen dadurch unterstrichen wird, dass
Koch es bereits in seinem dann neunten Regierungsjahr in Angriff
nehmen will. Und zum anderen dadurch, dass bisher in Hessen kein
einziger Fall einer Burka tragenden Schülerin bekannt geworden ist.
Nach der unsäglichen Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft
von 1999 wurde Koch von den Seinen derart verehrt, dass sie im
Landtagswahlkampf 2003 sogar die Figur eines Comic-Helden namens RoKo
nach seinem Ebenbilde schufen. Nun ist wieder Wahlkampf - und Kochs
CDU muss aktuellen Umfragen zufolge beim Urnengang Ende Januar mit
herben Verlusten rechnen. Vor diesem Hintergrund ist auch sein
jüngster Beitrag zur Debatte um die Integration von Nichtdeutschen zu
deuten. "Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer", stellt Koch
angesichts eines brutalen Überfalls auf einen Rentner in München fest
- und macht dafür dunkle Mächte verantwortlich, die "bis vor Kurzem"
in "multi-kultureller Verblendung" ein "seltsames soziologisches
Verständnis" für gewalttätige Gruppen aufgebracht hätten. Den
langjährigen bayerischen Innenminister und jetzigen
Ministerpräsidenten Günther Beckstein von der CSU wird Koch damit
wohl nicht gemeint haben, obwohl man dies angesichts des aktuellen
bayerischen Falles vermuten könnte. Aber wen dann? Sei's drum - mit
Kämpfen gegen unsichtbare Drachen haben sich gnadenlose Populisten zu
allen Zeiten profiliert. RoKo reitet wieder.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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