(Registrieren)

Märkische Oderzeitung: Wirtschaftsweiser Bert Rürup plädiert für flächendeckenden Mindestlohn

Geschrieben am 16-12-2007

Frankfurt/Oder (ots) - Bei Verwendung bitten wir um eine
Quellenagabe.

Berlin. Deutschlands oberster Wirtschaftsweiser, der Ökonom Bert
Rürup, hat sich nach jahrelangem Widerstand nun für die Einführung
eines flächendeckenden Mindestlohns ausgesprochen. In einem Interview
mit der Märkischen Oderzeitung (Frankfurt/Oder) betonte er, mit
branchenspezifischen Mindestlöhnen "verfehlt man die Ziele, die man
eigentlich mit dem Mindestlohn erreichen will. Nämlich, dass jeder
alleinstehende Vollerwerbstätige von seiner Hände Arbeit leben kann."
Außerdem würden Branchen-Löhne meist zu hoch angesetzt.
"Branchenspezifische Mindestlöhne dienen in erster Linie den
Interessen der jeweiligen Branche, vor allem einer Abschottung
gegenüber möglichen neuen Wettbewerbern¬", sagte Rürup dem Blatt.
Entsprechend skeptisch äußerte er sich zum Post-Mindestlohn, der am
20. Dezember in Bundesrat die letzte Hürde nehmen soll.
Ein flächendeckender gesetzlicher branchenübergreifender Mindestlohn
solle "als letztes Netz dienen, weil es immer Bereiche gibt, in denen
es keine Tarifverträge gibt". Er müsse von einem Kombilohn begleitet
werden, bei dem der Staat einen Teil des Lohnes zahlt.
Allerdings warnte der Vorsitzende des Rates zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung davor, flächendeckende
Mindestlöhne zu hoch anzusetzen. Sein Vorschlag gehe von um die 4,50
Euro pro Stunde aus. In dieser Größenordnung "wären weniger als ein
Prozent der Vollzeitbeschäftigten betroffen", sagte Rürup. Das
bedeute, "dass damit definitiv keine relevanten
Beschäftigungsverluste verbunden wären".
Die von der SPD vorgeschlagene Einführung von Maximallöhnen für
Spitzenmanager hält Rürup für aussichtslos. "So ein Vorhaben verstößt
gegen unsere Wirtschaftsordnung und auch gegen unsere Verfassung",
unterstrich der Wirtschaftsexperte. Allerdings sei eine Debatte über
Managergehälter wichtig: "Man muss den derzeitigen
Selbstbedienungsmechanismus der Festsetzung von Managervergütungen
reduzieren."

Originaltext: Märkische Oderzeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55506.rss2

Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

110615

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Der Weser-Kurier berichtet in seiner Ausgabe vom 17. Dezember: ADAC Niedersachsen kündigt juristischen Widerstand an Bremen (ots) - Bremen/Hannover. Der Automobilclub ADAC hat juristischen Widerstand gegen die Umweltzone und Feinstaubplakettenregelung in Hannover angekündigt. "Es kann nicht sein, dass ein Anwohner, der seit 18 Jahren in der Innenstadt lebt und ein genauso altes Auto hat, dafür bestraft wird und sein Auto plötzlich stehen lassen muss", sagte ADAC-Sprecher Roman Mölling dem Bremer "Weser Kurier" (Montagausgabe). "Dies ist ein massiver Einschnitt in die persönliche Bewegungsfreiheit." Der ADAC Niedersachsen suche daher einen Einwohner mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Klimagipfel auf Bali Rostock (ots) - Beim Kampf gegen den Klimakollaps wurde der Kollaps der Verhandlungen gerade noch so abgewendet: Übermüdete Minister feierten nach 13 Tagen mit harten Verhandlungen, Scheingefechten und Ränkespielen einen winzigen Kompromiss wie einen gewaltigen Sieg. Aber: Bei Lichte betrachtet wurde eigentlich nur beschlossen, wie und wann weiterverhandelt werden soll. Es gibt nun ein dürres Papierchen, in dem die Absicht erklärt wird, jetzt ernsthaft verhandeln zu wollen. Doch Festlegungen auf irgendetwas? Fehlanzeige! Die Welt oder mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentar zur Freilassung von Marco W. Frankfurt/Oder (ots) - Vielleicht sollten sich jene, die in ihrem Urteil so eindeutig sind, einmal vorstellen, wie es wäre, wenn ein junger Türke auf Verwandschaftsbesuch in Deutschland in eine ähnliche Kalamität verwickelt wäre. Ob man den einfach gehen ließe? Viele haben sich für Marco eingesetzt. Ob es bei ihnen gut ankommt, dass seine Rückkehr nun exklusiv vermarktet wird? Und nicht vergessen: Marco ist freigelassen, nicht freigesprochen! Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Abzug der Briten aus Basra Halle (ots) - Die britische Entscheidung hat vor allem innenpolitische Gründe. Anders als sein Vorgänger Tony Blair kann und will Premier Gordon Brown nicht länger der "Pudel" des amerikanischen Präsidenten George W. Bush sein. Unter dem Strich hat die Irak-Allianz unter US-Führung kollektiv versagt. Dem schrittweisen britischen Rückzug werden die anderen Alliierten, auch die Amerikaner, folgen. Es ist die stillschweigende Anerkennung des Scheiterns der Mission, aus dem Irak einen Hort der Demokratie und ein Vorbild für die anderen Staaten mehr...

  • NRZ: Klimagipfel: Wuppertal Institut kritisiert Blockade der USA Essen (ots) - Wuppertal Institut kritisiert Blockade der USA scharf Mit scharfer Kritik an der "Menschenrechtsverletzung durch die Blockierer im Weißen Haus" reagierte Professor Peter Hennicke, Präsident des renommierten Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, auf die Beschlüsse von Bali. In der NRZ (Neue Rhein/Neue Ruhr Zeitung, Essen) befürchtet er, das Ziel, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert bei zwei Grad zu begrenzen, werde "wegen des langen Zögerns schwieriger werden". Das Verhalten der Bush-Regierung werfe die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht