| | | Geschrieben am 12-12-2007 Börnsen/Bär/Grütters/ Krummacher: Nationales Kulturbuch mit Unionshandschrift
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 Berlin (ots) - Anlässlich der Veröffentlichung des Schlussberichts
 der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" erklären der kultur-
 und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und die Kommissionsmitglieder,
 Dorothee Bär MdB, Prof. Monika Grütters MdB und Jo Krummacher MdB:
 
 Die Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" hat nach vier
 Jahren Arbeit ihre Tätigkeit erfolgreich abgeschlossen. Mit ihrem
 Schlussbericht legt sie ein nationales Kulturbuch vor, das von
 nachhaltiger Wirkung sein kann, wenn die politisch Verantwortlichen
 in Bund, Ländern und Kommunen entsprechend handeln.
 
 Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass der
 Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages sich als
 Umsetzungs- und Koordinierungsgremium für die Realisierung der
 Anregungen der Enquete-Kommission versteht.
 
 Da die Kulturförderung in Deutschland vor allem Sache der Länder
 und Kommunen ist, richten sich viele Handlungsempfehlungen der
 Kommission an diese. Das entspricht den Prinzipien der Union, bei der
 Kulturförderung auf Dezentralität, Subsidiarität, Pluralität und
 Partizipation zu setzen. Aber auch der Bund hat klare Kompetenzen, im
 Geschäftsbereich von Staatsminister Bernd Neumann, MdB, wie auch z.
 B. im Arbeits- und Sozial-, Urheber- und Steuerrecht.
 
 Aus unserer Sicht sind folgende Ergebnisse besonders bedeutend:
 1. Kulturelle Infrastruktur: Der umstrittene Begriff der "kulturellen
 Grundversorgung" ist durch den der "kulturellen Infrastruktur"
 abgelöst worden: Zur Förderung von Kunst und Kultur leisten der
 öffentliche, der private und der sog. Dritten Sektor (die
 Zivilgesellschaften, traditionellen Kulturvereinigungen und Kirchen)
 ihren jeweils eigenen Beitrag. Die Kirchen in Deutschland wenden z.
 B. zwischen 3,5 und 4,8 Mrd. Euro für ihre kulturellen Aktivitäten
 auf (im Vergleich zu rund 8 Mrd. Euro der Öffentlichen Hand). Bei der
 Bestimmung des Kulturbegriffs gehören starre Grenzziehungen endgültig
 der Vergangenheit an.
 
 2. Kultur- und Kreativwirtschaft: Einsetzung eines
 kulturwirtschaftlichen Koordinators nach dem Vorbild des maritimen
 Koordinators, um die Zuständigkeiten des Kultur- und des
 Wirtschaftsressorts zu bündeln. Der Umfang der privaten
 Kulturförderung in Deutschland mit 5 Prozent des gesamten
 Kulturförderaufkommens liegt im europäischen Vergleich mit an der
 Spitze.
 
 3. Kulturelle Bildung muss Kernaufgabe aller Kultureinrichtungen
 werden. Die Enquete-Kommission empfiehlt deshalb, öffentlich
 geförderte Kultureinrichtungen per Bewilligungsbestimmungen zu
 verpflichten, einen angemessenen Teil des Angebots für Kinder und
 Jugendliche zur Verfügung zu stellen. Die Schaffung eines
 eigenständigen Freiwilligen Jahres der Kultur wird  auch von der
 Union unterstützt.
 
 4. Stärkung der Breiten- und Laienkultur und der Kultur im
 ländlichen Raum: Durch die Arbeit der Enquete-Kommission haben die
 Themen Laienkultur und Brauchtum sowie Kultur im ländlichen Raum eine
 neue Wertschätzung erfahren. Eine - aus Sicht der CDU/CSU sehr
 wichtige Handlungsempfehlung fordert, öffentliche Mittel für die
 Breitenkultur und kulturelle Vielfalt genauso einzusetzen wie für die
 kulturelle Spitzenförderung. Die im Sommer 2007 durch den Deutschen
 Bundestag vollzogene Reform des Gemeinnützigkeitsrechts ist ein
 erster beispielgebender Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.
 
 5. Bürgerschaftliches Engagement in der Kultur: Das Ehrenamt muss
 weiter erleichtert werden, daher: - Novellierung des Vereinsrechts,
 um eine Entbürokratisierung für Vereine zu erreichen; -
 Haftungsminderung für ehrenamtlich tätige Mitglieder in
 Vereinsvorständen. Dazu sollte statt des jährlichen
 Abrechnungsprinzips die Möglichkeit gehören, zu mehrjährigen
 Zuwendungsverträgen zu kommen.
 
 6. Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP) als Mittel der
 Kulturförderung: Die Enquete-Kommission empfiehlt ÖPP-Modelle, um die
 öffentlichen Hände zu entlasten. Auch die CDU/CSU wird sich dafür
 einsetzen, entsprechende Modelle zu entwickeln.
 
 7. Der Beitrag der Kultur zur Integration: Die Kultur ist für die
 Integrationspolitik Herausforderung und Chance zugleich. Die
 kulturellen Dimensionen von Migration und deren Konsequenzen müssen
 berücksichtigt werden. Voraussetzung für den Dialog der Kulturen ist
 eine selbstbewusste Standortbestimmung der eigenen Kultur. Kulturelle
 Identitätsstiftung und interkultureller Dialog bedingen einander.
 Essenziell für den interkulturellen Austausch ist die Beherrschung
 der deutschen Sprache. Sprachförderung in allen gesellschaftlichen
 Bereichen wie Schule, Hochschule, Rundfunk, öffentliche Verwaltung
 oder Verbraucherschutz ist ein großes Anliegen der CDU/CSU.
 
 8. Bibliotheksgesetze der Länder: Die Enquete-Kommission empfiehlt
 die rechtliche Normierung öffentlicher Bibliotheken in
 Bibliotheksgesetzen der Länder. Öffentliche Bibliotheken sollen keine
 freiwillige Aufgabe sein, sondern zur Pflichtaufgabe des Staates
 werden.
 
 9. Schaffung von Kulturräumen analog dem Sächsischen
 Kulturraumgesetz, um die Lasten der Kulturfinanzierung zwischen
 städtischen Zentren und ländlichen Umlandgemeinden gerecht zu
 verteilen. Finanzmittel für Kultur werden gemeinsam von den
 Mitgliedern des Kulturraumes und dem jeweiligen Land aufgebracht.
 
 10. Mittel aus dem Solidarpakt II für die Kultur: Die
 Enquete-Kommission empfiehlt Bund und Ländern, 2 Prozent der in Korb
 II bis 2019 als zweckgebundene Zuweisungen des Bundes zur Verfügung
 stehenden Mittel für die Kultur in den neuen Ländern verbindlich
 festzuschreiben.
 
 11. Entwicklung einer bundeseinheitlichen Kulturstatistik:
 Zielgenaue Kulturförderung braucht eine verlässliche Datenbasis. Für
 den Bereich "Laienkultur und Brauchtum" ebenso wie z. B. für die
 Kultur- und Kreativwirtschaft fehlen uns noch zu viele Informationen,
 um die Kulturförderung weiter zu entwickeln. Die Union unterstützt
 Anstrengungen, zu einer umfassenden Kulturstatistik zu gelangen.
 
 Sachverständige aus der Kulturarbeit, Abgeordnete des Deutschen
 Bundestages und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
 Enquete-Kommission haben unter der umsichtigen und kompetenten
 Leitung von MdB Gitta Connemann eine engagierte Arbeit geleistet.
 
 Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird sich eingehend mit den
 Handlungsempfehlungen befassen, die an den Bund gerichtet sind.
 Diese Empfehlungen sind eine wertvolle Unterstützung der
 Kulturpolitik. Sie stärken das Bewusstsein für den hohen
 gesellschaftlichen Stellenwert der Kultur. Die Union wird vor diesem
 Hintergrund ihre Kulturpolitik fortsetzen.
 
 Originaltext:         CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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 Pressestelle
 Telefon:  (030) 227-52360
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